Michaela Langer-Weninger
HERMANN WAKOLBINGER
HERMANN WAKOLBINGER
Politik

Erste Frau im Agrarressort des Landes

Michaela Langer-Weninger erklimmt die nächste Stufe auf der politischen Karriereleiter und übernimmt als Landesrätin für die ÖVP das Agrarressort von Max Hiegelsberger. Damit baut sie ihre Sammlung an Positionen, die sie als erste Frau besetzt, aus.

2019 übernahm sie – als erste Frau – die Präsidentschaft der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, im September des Vorjahres wurde sie zur ersten weiblichen Vorsitzenden des Aufsichtsrats der AMA-Marketing GesmbH gewählt. Bei der oö. Landwirtschaftskammerwahl im heurigen Jänner lieferte die 42-Jährige prompt und bescherte dem ÖVP-Bauernbund als Spitzenkandidatin wieder die Absolute. Wenn auch nach 2015 abermals Stimmenverluste zu verzeichnen waren, hielt man alle Mandate. Obwohl Langer-Weninger Bio-Bäuerin ist, hatte sie nie Berührungsängste mit der konventionellen Landwirtschaft und vertritt auch diese offenbar zu deren Zufriedenheit.

Sie verteidigt die Bauern vehement gegenüber dem Handel, zuletzt kritisierte sie im April in der Bauernzeitung die Preisschlachten im Handel. „Mit extremen Rabatten ruiniert man die bäuerlichen Betriebe und zwingt sie zum Wachsen. Dies wird ihnen dann aber wieder zum Vorwurf gemacht“, wurde sie zitiert.

Seit 2009 Abgeordnete im Landtag

Politische Erfahrung sammelt die Bio-Bäuerin bereits seit 2009 als Abgeordnete zum oö. Landtag. Dort fungierte sie bisher als ÖVP-Bereichssprecherin für Tourismus, Ernährung und Naturschutz. Darüber hinaus ist die gebürtige Niederösterreicherin, die in Innerschwand am Mondsee lebt, seit 2014 Landesobmann-Stellvertreterin im oö. Bauernbund. Zudem ist sie Ortsbäuerin, Bezirksparteiobfrau der ÖVP Vöcklabruck, Gemeinderätin sowie seit 2017 im Landesparteivorstand tätig.

In Waidhofen an der Thaya geboren

Langer-Weninger wurde am 25. Jänner 1979 in Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich geboren, aufgewachsen ist sie in Litschau, wo ihr Vater Stadtrat war. Im Zuge eines Pflichtpraktikums während der Schulzeit lernte sie ihren heutigen Ehemann Leopold kennen. Nach der Tourismusschule in Krems an der Donau machte sie eine Ausbildung zur Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft und absolvierte den Universitätslehrgang „Mediation und Konfliktmanagement“. Ihre berufliche Laufbahn startete beim Tourismusverband St. Gilgen, bald machte sie sich aber als Biobäuerin selbstständig.

Langer-Weninger hat eine Tochter und zwei Söhne im Teenager-Alter bzw. knapp darüber. Mit ihrer Familie bewirtschaftet sie in Innerschwand den „Aichriedlhof“ – einen Bio-Bauernhof, der Heumilch erzeugt. Daneben ist sie allerdings höchst umtriebig – in der Politik ebenso wie in der Standesvertretung oder in zahlreichen Ehrenämtern, vom Familienbund über den Mondseer Bauernmarkt bis hin zur Frauenberatungsstelle NORA. Wenn es ihr Terminplan erlaubt, widmet sie sich gerne dem Zitherspielen oder greift zu einem guten Buch. Schon alleine job-bedingt bringt sie gerne Regionales und Saisonales, bevorzugt vom eigenen Hof, auf den Tisch.