Arbeiten in medizinischem Labor
unsplash/CDC
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Coronavirus

Ärzte kritisieren Gratis-PCR-Tests

Auch beim Hausarzt sollen in den nächsten Tagen kostenlose Coronavirus-PCR-Tests angeboten werden. Diese am Freitag bekannt gegebene Vereinbarung zwischen Ärztekammer, Gesundheitsministerium und Sozialversicherungen stößt in Oberösterreich prompt auf Kritik der Ärzteschaft.

Dabei geht es einmal mehr um das liebe Geld. Die Ärzteschaft fürchtet, wenn die Tests kostenfrei für die Patienten sind, könnten letztlich die Ärzte drauf zahlen, so der stellvertretende Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in Oberösterreich, Wolfgang Ziegler: „Je geringer das Honorar dafür wird, je weniger da etwas übrig bleibt, oder man sogar noch etwas dazulegen muss, desto weniger Kolleginnen und Kollegen werden sich da antun“.

„Das mache ich nicht mit“

Denn von den Einnahmen ist auch das Labor zu bezahlen, das die Tests ausgewertet. Das Geld, das die Kassenärzte von der Krankenkasse erhalten, dürfte nicht ausreichen, „wenn das ein Pauschalbetrag sein soll, von dem auch das Labor für die Auswertungen verlangen will – dann geht sich das nicht aus für mich“, so Ziegler. Da mache er nicht mit, so Ziegler, der auch Gemeindearzt in Kremsmünster ist.

Labors von Ordinationen oft weit entfernt

Viele der knapp 680 niedergelassenen Kassenärzte in Oberösterreich könnten seinem Beispiel folgen, hieß es gegenüber dem ORF OÖ. Ein weiteres Problem ist die Logistik, vor allem am Land seien die Labors oft weit von den Ordinationen entfernt, schon allein deshalb dürften auch nur jene Ärzte mitmachen, die auch bislang bereits PCR-Tests angeboten haben.