Grüne bei Landesversammlung im Lentos
ORF
ORF
Politik

„Ibiza-Cluster“ reicht nach Oberösterreich

Der Coronavirus-Cluster im „Ibiza“-Untersuchungsausschuss hat vor allem in Oberösterreich weitreichende Folgen. Der grüne Abgeordnete David Stögmüller nahm noch an der Landesversammlung seiner Partei teil, bevor er von seiner Infektion wusste.

Mit Stand Donnerstagnachmittag hat die Wiener Gesundheitsbehörde exakt 339 Personen ermittelt, die in Zusammenhang mit dem Parlamentscluster stehen. Darunter sind neun positive Fälle. Drei davon betreffen bekanntlich die Abgeordneten Christian Hafenecker von der FPÖ, Stephanie Krisper (NEOS) und Stögmüller. Durch Stögmüller sind jetzt auch in Oberösterreich mehr und mehr Menschen von diesem Cluster betroffen.

David Stögmüller
APA/HELMUT FOHRINGER
David Stögmüller als Abgeordneter im „Ibiza“-Untersuchungsausschuss

Stögmüller bei grüner Landesversammlung

30 Kontaktpersonen der Stufe eins wurden insgesamt angegeben, was für die Betroffenen vierzehn Tage Quarantäne bedeutet. Dazu kommen noch 300 weitere Kontaktpersonen der Stufe zwei, die sich freiwillig isolieren können, jedenfalls aber Kontakte reduzieren sollen. Der Großteil dieser K2-Personen sind die rund 230 Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Landesversammlung der oberösterreichischen Grünen am vergangenen Freitag. Stögmüller gab sie im Rahmen des Contact-Tracing alle an.

Auch Geimpfte sind K1

Unter den Kontaktpersonen der Stufe eins sind auch geimpfte Personen. Denn das Gesundheitsministerium hat die Vorgaben verschärft, seit die Delta-Variante überhandnimmt. Wer bisher erst eine Impfung hat, kann nicht mehr in die Kategorie zwei herabgestuft werden. Nur für Vollimmunisierte, die engen Kontakt hatten, gilt Kontaktreduktion statt Quarantäne.

Zitat aus den Richtlinien: „Bei Verdacht auf Delta-Variante ist bei teilimmunisierten Personen von einer Herabstufung abzusehen.“ Und weiter: „Jeder Fall ist als Verdachtsfall auf Delta-Variante anzusehen, solange kein gegenteiliger Befund vom untersuchenden Labor vorliegt.“

Hafenecker mit Delta-Variante infiziert

Ein interessantes Detail findet sich im PCR-Testergebnis von FPÖ-Mandatar Hafenecker, der speziell von der ÖVP zum Superspreader gemacht wurde. Der CT-Wert seines Gurgeltests zeigt, dass er zum Zeitpunkt des Ausschusstreffens Donnerstagabend nur schwach positiv und erst am darauffolgenden Montag richtig ansteckend war.

In einem Tweet gab Hafenecker bekannt, dass bei ihm eine Ansteckung mit der Delta-Variante des Coronavirus festgestellt wurde.