Schädlinge wie Blattläuse oder das sogenannte Getreidehähnchen können die Weizenernte ernsthaft gefährden. Wenn ein Schwellenwert überschritten wird, dürfen derzeit Insektizide eingesetzt werden. In St. Florian wird aber ein neuer Weg beschritten. Blühstreifen, die mitten durch die Getreidefelder gezogen werden, bieten Nützlingen wie beispielsweise Marienkäfern, Florfliegenlarven oder Raubwanzen genügend Lebensraum. Dann können sie sich auch im Getreide nützlich machen und dort die Schädlinge fressen.

Es gibt sogar zwei verschiedene Arten von Blühstreifen. Einjährige, die quer ins Feld eingestreut werden. Diese würden die Nützlinge anziehen und sie im Feld verteilen, erklärt der Landwirt Nikolaus Georg Stiebitzhofer. Entlang der Bäche lege man mehrjährige Blühstreifen an, die den Nützlingen als Winterquartier dienen und verhindern sollen, dass diese Insekten abwandern.
Im besten Fall keinerlei Insektizide mehr notwendig
Mit dieser neuen Art der Getreideproduktion könne man den Einsatz von Insektiziden im besten Fall auf null reduzieren. Weil sich die Ansprüche der Gesellschaft verändern würden, müsse sich auch die Landwirtschaft ständig weiterentwickeln, meint dazu die Präsidentin der Landwirtschaftskammer, Michaela Langer-Weninger.

Das Feld in St. Florian ist Teil des Projekts „Blumenkorn“. Dabei arbeiten Landwirte, die Mühle, der Bäcker und der Lebensmittelhandel zusammen. Damit soll nicht nur die Regionalität gestärkt, sondern auch Wert darauf gelegt werden, dass die Produkte umweltschonend produziert werden.
Unterstützung beim Endpreis
Diese Zusammenarbeit ist auch wichtig für die Wirtschaftlichkeit des Projekts. Für den Bauern alleine würde sich das Projekt nicht rechnen, daher sei eine Unterstützung beim Endpreis notwendig, erklärt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP).
Projekt auf mehrere Jahre ausgelegt
Heuer kommt den Landwirten das kühle Frühjahr zugute. Der Schädlingsdruck hält sich aktuell in Grenzen. Damit aber mehr Erfahrungswerte gesammelt werden können, ist das Projekt „Blumenkorn“ auf mehrere Jahre ausgelegt und wird vom Land Oberösterreich mit einer Förderung aus dem
Wissenschaftsfonds unterstützt