Gerald Lirk und Stephan Winkler
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Coronavirus

Neue Prognosen für Verlauf der Pandemie

Bio-Informatiker der FH Hagenberg nennen eine Durchimpfunsgrate von 60 bis 80 Prozent, die notwendig sei, um die sogenannte Herdenimmnität zu erreichen und damit dem Coronavirus den Schrecken zu nehmen.

Die Modelle der Informatiker zeigen, dass die Ansteckungszahlen im Februar und im März deutlich ansteigen könnten, wenn sich die britische Virusmutation auch in Oberösterreich immer mehr ausbreitet. Im schlimmsten Fall könne das dazu führen, dass bei gleichem Verhalten der Menschen die Reproduktionsrate von derzeit 1 auf 1,5 ansteigt, erklärt Stephan Winkler im Interview mit dem ORF Oberösterreich.

Drei Viertel der Bevölkerung für Herdenimmunität nötig

Forscher der Fachschule Hagenberg gehen davon aus, dass sich rund drei Viertel der Bevölkerung impfen lassen sollten, um die vielzitierte Herdenimmunität zu erreichen.

Möglichst hohe Durchimpfungsrate

Der Wissenschafter sieht als einzige Möglichkeit die Pandemie einzudämmen, eine möglichst hohe Durchimpfungsrate in der Bevölkerung. Die Berechnungen in Hagenberg zeigen, dass „eher 80 Prozent“ der Bevölkerung geimpft sein müssten, um langfristig die Herdenimmunität zu erreichen und auch beibehalten zu können. Die Alternative wäre, dass das Virus immer wieder in Wellen auftauchen könnte.

Bevölkerung möglichst umfassend informieren

Da das Impfen aber von Teilen der Bevölkerung aufgrund möglicher Nebenwirkungen skeptisch betrachtet wird, wollen die Wissenschafter aufklären und mit Onlinevorträgen auch die breite Öffentlichkeit informieren und Fragen beantworten. Eine gewisse Skepsis sei immer gut, erklärt der Medizin- und Bio-Informatiker Gerald Lirk und es gebe auch Nebenwirkungen der Impfung. Diese würden aber ständig überwacht und die neuen Impfstoffe seien definitiv besser als die herkömmlichen.

„80 Prozent der Leute müssen krank werden, dann sind die restlichen 20 Prozent geschützt. Man hat also entweder das Glück, zu den 20 Prozent zu gehören oder man erkrankt an Covid-19 oder man lässt sich impfen“, fasst Lirk die Situation zusammen.