Intensivstation Krankenhaus
saengsuriya13 – stock.adobe.com
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Coronavirus

Land OÖ stockt Intensivplätze auf

838 Menschen in Oberösterreich mussten am Montag wegen Covid-19 im Spital behandelt werden, 98 von ihnen auf Intensivstationen. Bisher waren aber nur 100 Intensivplätze für Coronavirus-Fälle freigehalten worden. Nun stockt das Land jedoch auf.

Laut Krisenstab stehen ab dieser Woche 300 Intensiv- und Beatmungsplätze zur Verfügung, wovon 150 für Coronavirus-Patienten vorgesehen sind.

„System wird bis an die Grenzen ausgelastet“

Laut Primar Bernd Lambrecht von der Lungenheilkunde des Kepler-Uniklinikums sei die Zahl der Covid-Stationen am Uniklinikum von früher zwei auf sieben angestiegen. Um das zu bewältigen, werde bereits Personal von anderen Abteilungen abgezogen. Intensivmediziner Jens Meier ergänzte, dass er davon ausgeht, dass das System bis an die Grenzen ausgelastet wird.

Leistungen werden ab sofort verschoben

Weil die Situation in den Krankenhäusern so angespannt ist, konzentrieren sich die Krankenhäuser jetzt auf die Versorgung von akuten Krankheitsbildern, sei es Covid-19 oder andere dringende Fälle. Somit werden Planleistungen an allen Krankenanstalten ab sofort verschoben, die Betroffenen werden direkt von den Spitälern persönlich informiert. Die Oö. Krankenanstalten ersuchen die Bevölkerung laut Krisenstab des Landes durch Einhaltung der von der Bundesregierung verordneten Maßnahmen mitzuhelfen, die Infektionszahlen rasch zu senken. Nur so könne die Überlastung der Krankenanstalten verhindert werden.

1.498 Neuinfektionen seit Sonntag

Laut Krisenstab des Landes waren am Montag mit Stand 12.00 Uhr in Oberösterreich 12.802 Menschen infiziert (positiver Test sowie Covid-19-Symptome). 1.498 Neuinfektionen sind in Oberösterreich in den letzten 24 Stunden dazugekommen. 29.411 Menschen waren in Quarantäne. 213 Personen sind bisher in Oberösterreich im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben.

Infizierte in Bezirken (Land OÖ, 29. März, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 390
Steyr-Stadt 94
Wels-Stadt 262
Braunau am Inn 498
Eferding 92
Freistadt 268
Gmunden 321
Grieskirchen 120
Kirchdorf 253
Linz-Land 415
Perg 234
Ried 202
Rohrbach 71
Schärding 127
Steyr-Land 133
Urfahr-Umgebung 137
Vöcklabruck 590
Wels-Land 278

Besuchsverbot in Spitälern und Heimen

Oberösterreich wird am Dienstag die Besuche in Alten- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern stark einschränken, so Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP) und Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) am Sonntagnachmittag unisono – mehr dazu in Besuchsverbot in Spitälern und Heimen (ooe.ORF.at).

SPÖ OÖ fordert Luftreiniger an Schulen

Die SPÖ Oberösterreich will die Schulen und Kindergärten offen halten und hat das am Montag mit einer Forderung nach Luftfiltern in den Räumen untermauert. Aktuelle Studien würden zu dem Ergebnis kommen, dass hochwertige Luftreiniger die Virenlast um bis zu 90 Prozent senken, hieß es in einer Aussendung zu einer Pressekonferenz von Landesparteivorsitzender Birgit Gerstorfer mit Abg. Eva-Maria Holzleitner.

Ein Luftreiniger sauge über einen möglichst großen Ventilator die Umgebungsluft an und leite sie in das Innere des Luftreinigers, wo sie durch Filter gereinigt werde. Danach werde die Luft sauber wieder in den Raum abgegeben. Die Geräte für die Schulen müssten freilich leistungsstarke Filter haben und einen Volumenstrom, der mindestens dem sechsfachen des Raumvolumens entspreche.

OÖ ermöglicht Gemeinderatssitzung per Videokonferenz

Oberösterreich gibt Kollegialorganen wie Stadtsenaten, Gemeinderäten oder deren Ausschüssen angesichts der steigenden Infektionszahlen erneut die Möglichkeit, sich nicht physisch treffen zu müssen und trotzdem ihren Aufgaben nachkommen zu können. So entfällt die Verpflichtung, nicht unbedingt notwendige Sitzungen abzuhalten, Umlaufbeschlüsse und Videokonferenzen werden ermöglicht.

Die Sonderbestimmungen, die bereits im Frühling galten und mit Juni ausgelaufen sind, sollen die Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit der Organe vor Ort sicherstellen. Sie gelten vorerst bis 31. Juli 2021, teilte LH Thomas Stelzer (ÖVP) am Montag mit. Der Gesetzesentwurf wird am Donnerstag dringlich im Landtag behandelt und soll dort beschlossen werden.

Verschärfte Coronavirus-Quarantäne in Bayern

Ab Montag gilt bei der Einreise nach Bayern eine verschärfte Coronavirus-Quarantäne. Wer länger als 24 Stunden in einem Risiko-Gebiet wie Österreich war oder länger als 24 Stunden in Bayern bleiben möchte, muss verpflichtend in Quarantäne. Bisher war das erst ab einem Aufenthalt von 48 Stunden notwendig. Die Quarantäne dauert auch in Bayern nunmehr zehn statt 14 Tagen, sie kann nach mindestens fünf Tagen durch einen negativen Coronavirus-Test abgekürzt werden. Pendler müssen einmal pro Woche einen CoV-Test machen.

Impfstoff: Hersteller versprechen hohe Wirksamkeit

Erstmals gibt es zu einem für Europa maßgeblichen CoV-Impfstoff Zwischenergebnisse aus der für eine Zulassung entscheidenden Studienphase. Das deutsche Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer teilten am Montag mit, ihr Impfstoff biete einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19. Schwere Nebenwirkungen seien nicht registriert worden, hieß es – mehr dazu in CoV-Impfstoffstudie: Hohe Wirksamkeit versprochen (news.ORF.at).