Soldaten beim Covid-Tracing
Verteidigungsministerium/Eller Gerhard
Verteidigungsministerium/Eller Gerhard
Coronavirus

Land stockt Contract-Tracing auf

Ab Montag stockt Oberösterreich das Personal für das Contact-Tracing auf. Um Coronavirus-Infektionsketten besser nachverfolgen zu können, wird die Zahl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mehr als verdoppelt. Fix seien dabei bereits Landesbedienstete und Soldaten.

Bisher waren es 72, ab Montag sind 180 Menschen damit beschäftigt, die Bezirksverwaltungsbehörden bei der Suche nach möglichen Infizierten zu unterstützen. Selbst pensionierte Landesbedienstete sind inzwischen im Einsatz. Und das Bundesheer hat inzwischen bereits 24 Soldaten nur für das Contact-Tracing abgestellt.

Bundesheer stößt personell an seine Grenzen

Und das Bundesheer stößt inzwischen personell an seine Grenzen, so der Militärkommandant von Oberösterreich, Dieter Muhr, im Interview mit dem ORF OÖ am Sonntag: „Wir müssen wirklich die Leute aus unserer laufenden Organisation und aus dem laufenden Betrieb herauslösen“. Beim Bundesheer gebe es ja keinen Lockdown, „bei uns läuft die Ausbildung weiter, die Luftraumüberwachung – wir müssen ausbilden und vorbereiten für Auslandseinsätze“. Auch Stellung, Personalgewinnung, Ausbildung an der Heeres-Unteroffizier-Akademie sowie der erforderliche Grundbetrieb müssten auf dem Laufenden gehalten werden. Das alles sei mittlerweile eine Herausforderung für das oö. Heer, so Muhr.

838 Menschen in Spitalsbehandlung

Laut Krisenstab des Landes waren am Montag mit Stand 8.00 Uhr in Oberösterreich 12.782 Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus bekannt. 29.378 Menschen waren in Quarantäne. 838 Patienten wurden in Krankenhäusern behandelt, 98 von ihnen auf Intensivstationen. 208 Personen sind bisher in Oberösterreich im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben.

Infizierte in Bezirken (Land OÖ, 19. Dezember, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 428
Steyr-Stadt 69
Wels-Stadt 164
Braunau am Inn 407
Eferding 61
Freistadt 156
Gmunden 468
Grieskirchen 175
Kirchdorf 160
Linz-Land 430
Perg 167
Ried 158
Rohrbach 169
Schärding 325
Steyr-Land 196
Urfahr-Umgebung 162
Vöcklabruck 492
Wels-Land 215

Besuchsverbot in Spitälern und Heimen

Oberösterreich wird am Dienstag die Besuche in Alten- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern stark einschränken, so Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP) und Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) am Sonntagnachmittag unisono – mehr dazu in Besuchsverbot in Spitälern und Heimen (ooe.ORF.at).

Verschärfte Coronavirus-Quarantäne in Bayern

Ab Montag gilt bei der Einreise nach Bayern eine verschärfte Coronavirus-Quarantäne. Wer länger als 24 Stunden in einem Risiko-Gebiet wie Österreich war oder länger als 24 Stunden in Bayern bleiben möchte, muss verpflichtend in Quarantäne. Bisher war das erst ab einem Aufenthalt von 48 Stunden notwendig. Die Quarantäne dauert auch in Bayern nunmehr zehn statt 14 Tagen, sie kann nach mindestens fünf Tagen durch einen negativen Coronavirus-Test abgekürzt werden. Pendler müssen einmal pro Woche einen CoV-Test machen.