Laut Krisenstab des Landes waren am Sonntag (12.00 Uhr) in Oberösterreich 11.585 Menschen in Quarantäne. 3.637 neue Infektionsfälle wurden bis zu diesem Zeitpunkt registriert. 257 Patienten wurden in Krankenhäusern behandelt, 25 von ihnen auf Intensivstationen.
Der Krisenstab meldet auch einen weiteren Todesfall in Zusammenhang mit Covid-19. Eine 91-jährige Frau mit Vorerkrankungen aus dem Bezirk Vöcklabruck ist im Salzkammergutklinikum Gmunden verstorben. Insgesamt sind seit Pandemiebeginn 93 Oberösterreicher mit oder an Covid-19 verstorben. Eine Untersuchung des Landes zeigt, dass von Pandemiebeginn bis Mitte Oktober durch Corona keine Übersterblichkeit festzustellen sei.
Sterblichkeit von CoV
In Punkto Sterblichkeit zeigt eine neue Studie der kalifornischen Stanford University, dass in den meisten Weltregionen vermutlich weniger als 0,23 Prozent aller Corona-Infizierten sterben, abhängig von verschiedenen Faktoren, etwa der Altersstruktur der Gesellschaft und wie gut man Risiko-Gruppen schützen kann.
Der Infektiologe Franz Allerberger von der AGES sagte dazu am Sonntag im Ö3-„Frühstück bei mir“, dieser Wert passe zu unseren Daten. Aber: „Das sollte nicht dazu führen, dass wir die Krankheit verharmlosen. Das ist schon ein hoher Wert. Aber wir müssen mit dem Coronavirus leben – früher oder später wird jeder mal an CoV erkranken. Aber es wäre natürlich eine Katastrophe, wenn alle alten Menschen gleichzeitig erkranken, denn dann haben wir eine Überlastung unseres medizinischen Systems“, so der Leiter der Abteilung für „Öffentliche Gesundheit“ der AGES, Franz Allerberger.
Allerberger rechnet – anders als Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), der im ersten Quartal 2021 mit dem Impfen beginnen will – mit einem Corona-Impfstoff erst ab Juli 2021.
Strengere, bundesweite Regeln
Mit Sonntag gelten die neuen Coronavirus-Maßnahmen, die die Bundesregierung bereits angekündigt hat. Unter anderem wird die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes (MNS) stark ausgeweitet. Neu ist, dass die MNS-Pflicht nun explizit auch in U-Bahn-Stationen, auf Bahnsteigen, an Haltestellen, in Bahnhöfen und Flughäfen gilt. Und die MNS-Maske ist mit Sonntag auch bei zahlreichen Freiluftveranstaltungen Pflicht. Ein Aus gilt ab 7. November für Gesichtsschilder und Kinnvisiere – dann müssen eng anliegende Masken getragen werden.
Events, Privatfeieren: Personenhöchstzahl reduziert
Außerdem wird die Personenhöchstzahl bei Veranstaltungen stark reduziert. Konkret heißt, dass bei Events in Innenräumen und ohne zugewiesene Sitzplätze ab sofort nur noch sechs Erwachsene (statt bisher zehn) erlaubt sind. Bei Freiluftveranstaltungen ohne Sitzplatz liegt die Grenze bei zwölf Erwachsenen (bisher 100). Zusätzlich sind jeweils sechs minderjährige Kinder erlaubt.
Diese Regel gilt für alle Zusammenkünfte – auch Privatfeiern – außerhalb des eigenen Wohnraumes, beispielsweise auch für Weihnachtsfeiern, Hochzeits- und Geburtstagsfeiern. Auch geplante Zusammenkünfte im Park und beim Freizeitsport sind von diesen Höchstgrenzen umfasst. Eine Ausnahme gibt es für Begräbnisse, hier sind nun maximal 100 Teilnehmer erlaubt (bisher 500).
Und auch der berühmte „Babyelefant“ kommt zurück: die Einmeter-Abstandsregel ist mit Sonntag wieder Pflicht. Und: Regional und örtlich können die österreichweit gültigen Regeln weiterhin verschärft werden, also etwa auch Quarantäne verhängt werden. Mehr dazu in Die neuen österreichweiten Regeln (news.ORF.at)
AGES vermeldet Rekord bei Neuinfektionen
Kein Tag ohne Rekord bei den Neuinfektionen in Österreich: Aus den Zahlen von AGES ging hervor, dass es bisher in Österreich 80.811 positive Ergebnisse aus 2.088.359 Tests gab. Innerhalb eines Tages wurden 17.744 Testergebnisse gemeldet, für einen Tag am Wochenende ein hoher Wert, hieß es.
Die meisten positiven Testergebnisse wurden in Wien mit 686 registriert, gefolgt von Oberösterreich mit 612 und Niederösterreich mit 416. In der Steiermark kamen 325 Infektionen dazu, in Tirol 313 und in Salzburg 269. Zweistellig blieben Vorarlberg mit 68, das Burgenland mit 47 und Kärnten mit 46 Neuinfektionen.