Ampel steht auf Rot
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Coronavirus

Coronaampel in Wels auf Rot

Die Coronaampel-Kommission hat am Donnerstagabend beschlossen, dass die Stadt Wels auf Rot geschaltet wird. Angesichts der steigenden Infektionszahlen und der Coronaampel-Änderungen wird es in Oberösterreich Verschärfungen von Covid-19-Regeln geben.

Neben Rot in Wels sollen die Bezirke Steyr-Stadt, Grieskirchen, Ried, Schärding und Wels-Land auf Orange umgestellt werden. Rohrbach, Linz, Gmunden und Vöcklabruck bleiben auf Orange.

Coronaampel Stand 15.10.
ORF

Die Bezirke Perg und Steyr-Land werden auf Gelb umgestellt. Braunau, Freistadt und Urfahr-Umgebung bleiben auf Gelb. Damit gibt es mit Kirchdorf und Eferding nur mehr zwei Bezirke in Oberösterreich, in denen die Coronaampel Grün anzeigt.

Welche konkreten Folgen diese Änderungen speziell für die Stadt Wels und ihre Einwohner haben werden, wird sich wohl erst im Lauf des Freitags zeigen.

Verschärfte Maßnahmen im ganzen Land

Nachdem Oberösterreich in den vergangenen Tagen stets dreistellige Zuwächse verzeichnete, beraten Landeshauptmann Thomas Stelzer und seine Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP) am Abend mit Medizinexperten über Konsequenzen. Ein wichtiger Punkt werde die Diskussion über mögliche Verschärfungen sein, etwa eine Erhöhung des Schutzniveaus in Alters- und Pflegeheimen sowie eine verpflichtende Gästeregistrierung in der Gastronomie, hieß es im Vorfeld.

Corona-Rekordanstiege in Oberösterreich

Die Messestadt Wels steht offenbar kurz davor, bei der Corona-Ampel auf die höchste Warnstufe gesetzt zu werden. Bei einer Sitzung von Experten und der Politik soll Donnerstagabend über eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen in Oberösterreich debattiert werden.

Für Alten- und Pflegeheime könnten wieder ähnliche Richtlinien für den Besuch gelten wie während des Lockdowns: Fiebermessen am Eingang, fixe Termine für Besuchszeiten und ein eigener Besuchsraum im Heim. Ein Besuchsverbot soll es nicht geben.

Auch Bund überlegt schärfere Maßnahmen

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) signalisiert eine Verschärfung der bundesweiten Maßnahmen zum Schutz gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Man erarbeite diese zur Zeit, sagte er am Donnerstag in der ZIB2. Gefragt nach dem Zeitpunkt, sagte er: „Ich würde nicht ausschließen, dass das schon in den kommenden Tagen sein könnte.“ Mehr dazu in Neue CoV-Maßnahmen demnächst möglich (ORF.at)

Einfacheres Contact-Tracing durch Registrierung

Die Gästeregistrierung soll vor allem das Kontaktpersonenmanagement erleichtern. Stelzer und Haberlander betonten, sie würden aber auch den Bund gefordert sehen, aufgrund der österreichweit steigenden Infektionszahlen über möglicherweise notwendige Maßnahmen zu beraten.

Viele der aktuellen Fälle resultieren laut Krisenstab des Landes vor allem aus dem privaten Bereich, also Familien oder Vereinen, hinzu kommen einige große Cluster rund um Firmen – wie etwa zwei Fleischverarbeiter und ein Paketdienstleister – sowie zuletzt Fallhäufungen in Alters- und Pflegeheimen und in Schulen. Bei rund der Hälfte der Neuinfektionen handle es sich allerdings um Personen der Kategorie 1, die bereits abgesondert sind, hieß es. Was das Contact-Tracing angeht, so würden weitere Landesmitarbeiter bereitstehen, um die Bezirksverwaltungsbehörden nötigenfalls zu unterstützen.

FPÖ gegen Registrierungspflicht

Der Landesparteichef der FPÖ Oberösterreich und stellvertretende Landeshauptmann, Manfred Haimbuchner, sprach sich bereits am Donnerstagnachmittag gegen eine Registrierungspflicht in der Gastronomie aus. Haimbuchner fordert auch eine „Abkehr von den unstrukturierten und ziellosen Massentests an symptomlosen Menschen, die nur zu Alarmismus und irreführenden Statistiken führen würden“.

Auch der Linzer SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger sprach sich gegen die Registrierungspflicht aus.

7.270 Menschen in Quarantäne

Laut Krisenstab des Landes waren am Freitag mit Stand 8.00 Uhr in Oberösterreich 1.643 Menschen infiziert (positiver Test sowie Covid-19-Symptome). Von Mittwoch auf Donnerstag wurden 236 Neuinfektionen festgestellt. 7.270 Menschen waren in Quarantäne, am späten Donnerstagnachmittag waren es noch 6.505. Auch die Zahl der Krankenhauspatienten hat sich deutlich erhöht: 109 Patienten werden in Krankenhäusern behandelt, 13 von ihnen auf Intensivstationen. 78 Personen sind bisher in Oberösterreich im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben.

Infizierte in Bezirken (Land OÖ, 19. Dezember, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 428
Steyr-Stadt 69
Wels-Stadt 164
Braunau am Inn 407
Eferding 61
Freistadt 156
Gmunden 468
Grieskirchen 175
Kirchdorf 160
Linz-Land 430
Perg 167
Ried 158
Rohrbach 169
Schärding 325
Steyr-Land 196
Urfahr-Umgebung 162
Vöcklabruck 492
Wels-Land 215

Mitglied des Bruckner Orchesters Corona-positiv

Ein Mitglied des Linzer Bruckner Orchesters ist positiv auf Covid-19 getestet worden. Das teilte das Orchester am Donnerstag mit. Eine kleine Gruppe von Musikern werde daher vorübergehend aus dem Betrieb genommen, diese seien allerdings alle negativ getestet worden und symptomfrei. Bei einem Konzert am Sonntag im Brucknerhaus muss allerdings das Programm geändert werden: Statt der neunten Sinfonie von Gustav Mahler wird Beethovens Fünfte erklingen.