Das sind bekanntlich die Monate direkt nach dem Lockdown. Betroffen ist vor allem der Dienstleistungssektor. So ist etwa der Sommer-Tourismus um ein Drittel zurückgegangen. Saison- und arbeitstagbereinigt liegt das Minus bei 12,1 Prozent. Mehr…
Der Wirtschaftswissenschafter und Universitätsprofessor am Institut für betriebliche Finanzwirtschaft an der Johannes Kepler Universität in Linz, Teodoro Cocca, schätzt die Lage so ein: „Die Krise ist durchaus massiv. Aber die wirtschaftlichen Eingriffe wirken stützend, wodurch noch mehr Schaden abgedämpft wird als in anderen Krisen“, so Cocca.
Entwicklungen hängen vom Winter ab
Aber das Geld, welches der Staat jetzt in die Wirtschaft pumpt, müsse zurück verdient werden, in den nächsten Jahren und wohl auch von den nächsten Generationen. Wie viele Firmen schlussendlich in OÖ krisenbedingt Pleite gehen, hänge davon ab, wie lange die Maßnahmen und Unterstützungen getätigt werden.
Und die große Frage sei auch, wie der Winter tatsächlich wird, so Cocca: „Es ist ein Unterschied, ob wir und irgendwie durchmogeln, die Wirtschaft offen bleibt und ob es dann vielleicht zu noch stärkeren Unterstützungsmaßnahmen kommt, als wir sie jetzt schon haben.“
Pleitewelle bei zweitem Lockdown
Ein zweiter Lockdown würde die Wirtschaft massiv treffen, sagt der heimische Wirtschaftsexperte der JKU: „Meiner Meinung nach würde das wohl zu einer Konkurswelle führen. Wenn wir den Winter allerdings einigermaßen glimpflich überstehen, dann denke ich hält sich die Pleitewelle in Grenzen“, sagt Cocca im ORF-Interview.
Es werde mindestens zwei bis drei Jahre dauern, bis Österreich die wirtschaftliche Delle wieder ausgeglichen hat. Von Wachstum, so der Experte, wird man frühestens 2024 wieder sprechen können. Und das auch nur dann, wenn der Winter einigermaßen glimpflich über die Bühne geht, sagt der Wirtschaftswissenschafter Teodoro Cocca von der JKU im Gespräch mit ORF-Redakteurin Nicole Erl-Ohler.