Handy mit Nummer der Telefonseelsorge 142
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Coronavirus

Psychische Probleme bei Jungen steigen

Nach mehr als einem halben Jahr, seit die Coronavirus-Krise das Leben Vieler verändert hat, suchen immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene Hilfe bei der Telefonseelsorge. Die großen Themen dabei seien Beziehungen, aber auch das wirtschaftliche Überleben, so die Experten gegenüber dem ORF OÖ.

Sich seine Probleme von der Seele reden oder schreiben können hilft bereits, heißt es von der Telefonseelsorge. Zuletzt haben viele junge Menschen in Oberösterreich unter der Notrufnummer 142 angerufen oder den Online-Chat genutzt, sagte Silvia Breitwieser, die Leiterin der Telefonseelsorge am Sonntag: „Brüche, die entstanden sind, zum Beispiel in Beziehungen, müssen jetzt wieder verarbeitet werden.“

„Vieles ungewiss“

Gerade bei den jungen Menschen gebe es mehrere offene Themen: so ist oft noch für viele unklar, wie es nach den Ferien in der Schule oder Uni weitergeht; gemeinsam in einer Disko feiern geht seit Längerem auch nicht mehr und auch in der Zukunft sei für immer mehr noch Vieles ungewiss, so Breitwieser.

Mann schreibt auf Tastatur
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Auch per Computer kann man die Berater und Beraterinnen der Telefonseelsorge kontaktieren.

Bei vielen Anrufen gehe es ums Geld. „Bei diesem Problem, was ja dann auch ein Selbstwertproblem ist, fragen sie sich dann ‚Werde ich gebraucht‘, ‚Finde ich etwas‘, ‚kann ich wieder zu finanzieller Sicherheit kommen‘“.

Anrufe kostenlos und anonym

Die Berater und Beraterinnen der Telefonseelsorge hören zu, nehmen jedes Problem ernst und leiten Schwerwiegendes an psychosoziale Zentren weiter. Die Anrufe sind kostenlos und anonym.

Laut Breitwieser achten mehr Menschen wegen der Coronavirus-Krise auf ihre seelische Gesundheit. Sie rät: bemerkt man bei einem Freund, dass dieser öfter betrübt ist und lustlos wirkt, sollte das angesprochen werden und Hilfsangebote aufgezeigt werden.