„Zuverlässig“, damit wirbt das Selbsttest-Set, das über Drogeriemärkte im Internet bestellt werden kann. Die eingeschickten Proben werden in einem Labor ausgewertet, man erhält passwortgeschützt sein Ergebnis per Mail, wird versprochen.
Experte sieht viel Fehlerpotential
Gerhard Schobesberger, der Fachgruppenvertreter der Labore in der Ärztekammer Oberösterreich, sieht diese Selbsttests kritisch. Die Problematik liege sicher in der Abstrichnahme, so Schobesberge, „weil man bei diesen Abstrichen sehr weit in den Nasen-Rachenraum fahren muss. Das ist so, wie wenn man mit dem Zahnbürstl weit hinter das Gaumensegel fährt oder über die Nase auf die gleiche Stelle. Das ist wahrscheinlich für einen Laien äußerst problematisch, weil es sehr unangenehm ist.“
Trügerische Sicherheit durch falsch negative Tests
Auch beim so genannten Gurgel-Test könne viel schief gehen, so Schobesberger, wenn etwa nicht wirklich ausreichend tief gegurgelt wird: „Dann ist wieder die Problematik, dass man möglicherweise zu wenig Virusmaterial erwischt und dann ist der Test wieder negativ, ohne dass er die wahre Situation widergibt.“, so Schobesberger. Damit könnten sich die Testpersonen in trügerischer Sicherheit wiegen.
Gültigkeit noch ungeklärt
Außerdem ist unklar, ob selbst durchgeführte CoV-Tests behördlich anerkannt werden. Derzeit stehen fast 3.000 Menschen in Oberösterreich unter häuslicher Quarantäne. Gewissheit ob man mit dem Coronavirus infiziert ist, bieten die behördlichen Tests, so Schobesberger.
529 Erkrankte in Oberösterreich
2.954 Menschen waren Dienstagmittag in Oberösterreich in Quarantäne (Stand 12.00 Uhr), 529 waren zu diesem Zeitpunkt aktuell an Covid-19 erkrankt. 27 Kranke mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer liegt unverändert bei 61.