Wasser rinnt aus dem Wasserhahn
dpa-Zentralbild/Jochen Eckel
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Umwelt

Prozess um Pestizide in Ohlsdorfer Grundwasser

Knapp drei Jahre nach dem ersten Prozess kommt der Fall einer Grundwasserverschmutzung in Ohlsdorf (Bezirk Gmunden) ab heute erneut vor Gericht. Abfälle aus der Pflanzenschutzmittelproduktion sollen auf einer Deponie abgelagert worden sein.

Die vor dem Landesgericht Wels Angeklagten sind ein Mitarbeiter eines Entsorgungsunternehmens und ein Beschäftigter der Baurestmassen-Deponie. Die beiden Männer waren in der Causa bereits 2017 vom Landesgericht Wels zu Geld- und bedingten Freiheitsstrafen verurteilt worden. Das Oberlandesgericht Linz hat die Urteile gegen sie aber aufgehoben. Daher muss der Prozess nun wiederholt werden. Ein weiterer Deponiemitarbeiter war 2017 rechtskräftig freigesprochen worden.

Wasser mit modrigem Geruch

Ins Rollen geriet der Fall, als sich zu Beginn des Jahres 2014 Bewohner in Ohlsdorf über einen modrigen Geschmack und Geruch beschwerten, wenn sie den Wasserhahn aufdrehten. Bei der Ursachenforschung stellten die Behörden im Grundwasser Spuren einer chemischen Verbindung fest, die auf Pestizide hinwies. In Verdacht geriet eine Baurestmassen-Deponie an der Traun. Dort wurde die chemische Verbindung ebenfalls gefunden.

Drei Millionen Euro Schaden

Der Ausgang des neuerlichen Prozesses ist auch für das Land Oberösterreich sowie die Gemeinden Ohlsdorf, Stadl-Paura und Schwanenstadt von Bedeutung, da diese 2017 Schadenersatz zugesprochen bekamen. Die Beseitigung der Schäden durch das ins Grundwasser gelangte Pestizid hatte rund drei Millionen Euro gekostet.