Schweine
pixabay/StockSnap
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Coronavirus

CoV bei Tönnies lässt Schweinepreis sinken

Die vielen CoV-Fälle beim deutschen Schlachthofriesen Tönnies haben auch Auswirkungen auf die heimischen Schweinezüchter. Nachdem der Großbetrieb behördlich gesperrt wurde, stauen sich in deutschen Ställen die Tiere, und die Preise sinken auch in Oberösterreich.

Andere fleischverarbeitende Unternehmen in Deutschland übernahmen zwar die Schlachtung in einigen Bereichen, dennoch werde der europäische Markt derzeit von billigem Schweinefleisch geradezu überschwemmt, so Johann Schlederer von der Schweinebörse im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker.

„Da geht es jetzt nicht mehr darum, dass nach dem Preis gefragt wird, sondern es wird regelrecht geschleudert“, so Schlederer. Das betreffe ganz Europa. Die Fleischindustrie kaufe derzeit extrem billig ein. „Wenn wir hier nicht die Preise angleichen nach unten, dann würden die Schweine unserer Bauern im Stall bleiben.“

Schweinefleischpreis im Keller

Der Schweinefleischpreis ist seit Mittwoch im Keller – ein bitterer Kompromiss der Schweinebörse, damit die oberösterreichischen Landwirte nicht auf den Schweinen sitzen bleiben. Deutsches Schweinefleisch wird inzwischen zu Schleuderpreisen auf den Markt gebracht, was nun auch den Preis in Österreich drückt.

Dass der Preis so nachgegeben habe, wie er es in 25 Jahren erst einmal erlebt habe, bedeute einen enormen wirtschaftlichen Verlust für die Bauern. Binnen weniger Tage sei ein Schwein im Wert um 15 Euro gesunken. „Das Schlimme ist, dass unsere Bauern hier die Zeche bezahlen für echte Schweinereien, die in Deutschland jahrzehntelang entwickelt wurden“, so Schlederer.