Wurst hängt herunter
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Chronik

Deutsches Fleisch in heimischer Wurst

Nach einem großen Covid-19-Ausbruch bei dem größten deutschen Schlachtbetrieb Tönnies, rücken sowohl Arbeitsbedingungen als auch die Produktionsmenge in den Mittelpunkt des Interesses. Auch in heimischen Wurstwaren kann Fleisch von Tönnies sein.

Einmal mehr wird so mancher Konsument nach den Schlagzeilen rund um den massenhaften Covid-19-Ausbruch bei dem Schlachtbetrieb Tönnies im Raum Gütersloh sein Einkaufsverhalten wohl hinterfragen. Und so mancher würde wohl auch gerne wissen, wie es um die Fleischherkunft hierzulande genau bestellt ist.

Tönnies-Fleisch auch in „österreichischer“ Wurst

Im Supermarkt oder in der Metzgerei werde kaum Frischfleisch vom Schwein aus Deutschland vermarktet, so Johann Schlederer von der Schweinebörse in Oberösterreich. Dort stamme das Frischfleisch überwiegend aus Österreich. Hauptabnehmer für Schweinefleisch aus Deutschland sei die Fleischindustrie – also Wurst- und Schinkenproduktion. "Da kann man darauf ausgehen, dass etwa die Hälfte des Rohstoffes, der da in den heimischen Fabriken verarbeiten wird, eben aus Europa kommt und da wieder überwiegend aus Deutschland und dann eben überwiegend auch aus dem Firmenkonstrukt der Firma Tönnies“, so Schlederer.

Es sei auch durchaus in Produkten von Firmen, die „ein rot-weiß-rotes Mascherl tragen“, so Schlederer. Man könne sich aber sicher sein, wenn das AMA-Gütesiegel auf der Wurst sei. Dann seien ausschließlich österreichische Rohstoffe drinnen, so Schlederer.

Fleischverarbeiter importieren aus Kapazitätsgründen

Die Eigenversorgung bei Schweinefleisch sei grundsätzlich für Österreich gesichert und es müsste nichts importiert werden. Weil die heimischen Fleischverarbeiter aber mehr Produktionskapazitäten habe, werde auch zusätzlich Fleisch importiert, so Schlederer. Allerdings dürfe nicht unerwähnt bleiben, dass auch wieder viele Wurst- oder Schinkenprodukte ins Ausland exportiert würden.