Wirtschaft

Weniger Jahresüberschuss bei Hypo OÖ

Die Hypo Oberösterreich hat 2019 im Vergleich zum Jahr davor beim Jahresgewinn nach Steuern gut 20 Porzent verloren. Dennoch spricht Vorstandsdirektor Thomas Wolfsgruber von einem operativ erfolgreichen Geschäftsjahr

Der Jahresgewinn nach Steuern sank bei gleichbleibender Bilanzsumme von 7,7 Milliarden Euro um gut 20 Prozent von 15,8 auf 12,5 Millionen Euro. Trotz Corona geht Wolfsgruber davon aus, dass seine Bank 2020 „mit einem blauen Auge“ davonkomme.

Weniger Überschuss wegen Einmaleffekten

Das Schmelzen des Jahresüberschusses begründete er mit außerordentlichen Einmaleffekten. Zum einen habe man 2018 den Heta-Besserungsschein gekauft und vergangenes Jahr „haben wir unsere Beteiligung an der Hypo Salzburg abgeschichtet, wodurch außerordentliche Aufwendungen entstanden sind". Durch beide Effekte sei operativ ein besseres Ergebnis als 2018 erzielt worden, aber in der Darstellung wird eben im Netto eine Verringerung des Ergebnisses ausgewiesen“, so Wolfsgruber am Donnerstag im Gespräch mit der APA die Bilanz.

Marktführer im Wohnbau

Erfreut ist man bei der Hypo, dass man die Marktführerschaft im Wohnbau in Oberösterreich halten konnte. Fast 73 Prozent des gesamten Finanzierungsvolumens, das im Vorjahr 5,28 Milliarden Euro ausmachte, entfallen bei der Hypo OÖ demnach auf den Bereich Wohnbau. Dieser sei auch derzeit von den Auswirkungen des Shutdowns durch Corona nicht so stark betroffen, denn es werde „weitergebaut“, meinte der Vorstanddirektor.

Keine Dividenden trotz Optimismus

Nachdem der Großteil des Geschäftes im Wohnbau liege und „wir seit Jahren die geringsten Kreditrisiken haben“, gehe er davon aus , dass „wir wahrscheinlich besser durch die Krise kommen als andere Häuser, die etwa den Handel oder die Gastronomie und Tourismus finanzieren“. Er rechnet aus heutiger Sicht für 2020 mit einem stabilem Ergebnis, auch weil es keine „extremen Einbrüche im Veranlagungsbereich“ gegeben habe. Dividenden werden heuer jedoch nicht ausgeschüttet.

Rasches Hochfahren wichtig für Wirtschaft

Wenn jetzt die Maßnahmen von der Regierung langsam gelockert werden, und „60 bis 70 Prozent der Umsätze“ wieder getätigt werden können, werde die Wirtschaft die Krise auch durchtragen können, zeigte sich Wolfsgruber überzeugt. Entscheidend werde aber sein, wie schnell man die Wirtschaft, die Produktionsketten, wieder hochfahren könne, ansonsten drohe ein „wirklichen Fiasko“.

Das Kernkapital der Hypo OÖ betrug per Jahresende 2019 rund 445 Millionen Euro, die Kernkapitalquote sank von 14,3 auf 14 Prozent.