Wirtschaft

Oberbank rechnet mit negativem Ergebnis

Die börsenotierte Oberbank mit Sitz in Linz rechnet mit einem negativen Ergebnis im ersten Quartal 2020, bedingt durch Marktturbulenzen wegen der CoV-Krise und einer Abwertung der voestalpine-Beteiligung, teilte die Bank am Montag mit.

Daraus könne aber nicht auf das Gesamtergebnis 2020 geschlossen werden.

Trotz eines zufriedenstellenden operativen Geschäfts in den ersten drei Monaten mit Zuwächsen im Zins- und Dienstleistungsergebnis und eines immer noch sehr günstigen Kreditrisikos sei mit einem negativen Ergebnis in der Höhe von minus 70 bis minus 78 Millionen Euro nach Steuern zu rechnen. Im Vorjahr habe man im ersten Quartal ein positives Ergebnis von 48,5 Millionen Euro erzielt.

voestalpine-Beteiligung schlägt sich nieder

Ausschlaggebend seien ergebniswirksame Abwertungen von nach der Fair-Value-Methode zu bewertenden Finanzanlagen und das voraussichtliche Abwertungserfordernis aus der Beteiligung an der voestalpine AG, die nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss der Oberbank einbezogen werde.

Kein belastbarer Ausblick auf Gesamtjahr möglich

Der deutliche Ergebnisrückgang des ersten Quartals sollte sich nicht in diesem Ausmaß fortsetzen, ein belastbarer Ausblick auf die Entwicklung im Gesamtjahr sei aus derzeitiger Sicht nicht möglich. Es sei aber nicht zu erwarten, dass das Vorjahresergebnis (216,1 Millionen Euro Überschuss nach Steuern, Anm.) erneut erreicht werden könne, hieß es. Eine Stabilisierung der Wirtschaft sei frühestens in der zweiten Jahreshälfte wahrscheinlich.

Durch die CoV-krisenbedingte Verlegung der Aufsichtsratssitzung von 12. auf 20. Mai verschiebt sich auch die für den 13. Mai geplante Veröffentlichung des Quartalsergebnisses der Oberbank auf den 22. Mai 2020.

Weniger Dividende für 2019

Die Oberbank nimmt ihre Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr deutlich zurück. Für das Geschäftsjahr 2019 habe man ursprünglich sogar eine Erhöhung der Dividende angedacht, nun werde sie von 1,10 Euro je Aktie auf 0,18 Euro reduziert, teilte die Bank unter verweis auf die diesbezüglichen Forderungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Finanzmarktaufsicht (FMA) am Montag mit.

Die 0,18 Euro je Aktie entsprächen der satzungsmäßig verpflichtenden Mindestdividende für Vorzugsaktien, so die Bank in einer Aussendung. Aber nicht nur Vorzugsaktien sollen eine Dividende bekommen, auch pro Stammaktie sollen 0,18 Euro an die Anleger ausgeschüttet werden, bis spätestens 31. Dezember 2020, schreibt die Oberbank.

Die EZB hatte die Banken Ende März aufgefordert, wegen der Pandemie bis mindestens zum 1. Oktober keine Dividenden für die Jahre 2019 und 2020 zu zahlen.