Ab Montag gilt die Ausgangsbeschränkung. Das bedeutet, zuhause bleiben – außer für die Fahrt zur Arbeit, wenn die nicht aufschiebbar ist. Zweitens sind dringend notwendige Besorgungen – etwa Lebensmittel oder Arztbesuche – und drittens Hilfe für andere Menschen erlaubt. Und viertens auch Spaziergänge sind erlaubt, wenn sie alleine oder im Familienverbund, also mit Personen, die in einem Haushalt leben, gemacht werden.
„Lage ist ernst, aber man kann etwas tun“
Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) kündigte Sonntagabend in „Oberösterreich heute spezial“ sogar noch weitere Maßnahmen an. Denn die Lage sei ernst und werde sich sicher noch verschärfen. Aber man könne etwas tun, Maßnahmen setzen.
Interview mit Landeshauptmann Thomas Stelzer
Der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer spricht über die Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit, die Reaktionen der Menschen, die Auswirkungen der Grenzschließungen auf die Situation der Pflegekräfte und die wirtschaftliche Lage.
Öffentliche Plätze, Spiel- und Sportplätze sind gesperrt. Die Polizei wird das alles kontrollieren und wenn nötig hohe Strafen verhängen. Veranstaltungen werden komplett untersagt. Ab Dienstag müssen dann auch alle Gastronomiebetriebe geschlossen bleiben.
Was weiter geöffnet bleibt:
- Lebensmittelhandel
- Apotheken
- Drogerien
- Medizinische Produkte und Heilbehelfe
- Banken
- Post
- Tankstellen
- Trafiken
- Lieferdienste
- Öffentliche Verkehrsmittel
- Gesundheits- und Pflegedienstleister
- Dienstleistungen für Behinderte und Notfälle
- Sicherheits- und Notfallprodukte & Wartung
- Verkauf von Tierfutter
- Agrarhandel
- Rechtspflege
- KFZ-Werkstätten
- Reinigungsdienstleistungen
- Wartung kritische Infrastruktur
- Abfallentsorgung
Kontakt zur Polizei wenn möglich telefonisch
Die Polizei ersucht, die persönliche Kontaktaufnahme mit den Wachstuben wenn möglich telefonisch oder elektronisch zu erledigen und sofern möglich, nicht in die Dienststellen zu kommen. Notwendige Amtshandlungen und die Aufnahme von Strafanzeigen sind aber möglich, so die Polizei.
Eingangsschleusen und mehr Spitalsbetten
An den Eingängen in alle oberösterreichischen Spitäler gibt es ab Montag Schleusen. Dort wird es Infektionskontrollen geben, um Patienten und Personal zu schützen.
Speziell in Oberösterreich hat man auch die Kapazität der Spitalsbetten erhöht, um für ein mögliches weiteres Ansteigen der Infektionen gerüstet zu sein – mehr dazu in CoV: 595 zusätzliche Betten „für Notfall“ (ooe.ORF.at).
Viele Gemeinden und Magistrate schalten auf Notbetrieb um – so auch in Linz. Beide Rathäuser sind ab Montag geschlossen, so Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). Die Mitarbeiter werden aufgefordert, weitgehend zu Hause zu bleiben. Nur jene Stellen, die für die Bewältigung der Krise notwendig sind, bleiben besetzt.
„Strom und Wasser auf jeden Fall gesichert“
Geschlossen bleiben auch alle Volkshäuser. Die Daseinsvorsorge, also Strom, Wasser usw. sei auf jeden Fall gesichert, so Luger. Auch die Kammern stellen auf Online oder telefonische Beratungen um. Persönlichen Kontakt wird es vorerst auf unbestimmte Zeit nicht mehr geben.
Einschränkungen bei ÖBB und Linz Linien
Die ÖBB haben am Sonntag darüber informiert, dass der Reisezugsverkehr innerhalb Österreichs zunehmend ausgedünnt werden wird – ähnlich einem Fahrplan am Wochenende. Die Linz Linien steigen ab Montag auf den Ferienfahrplan um – mehr dazu in ÖBB dünnen Reisezugsverkehr aus.
Deutsche Grenzschließungen zu Österreich
Ab 8.00 Uhr kontrolliert Deutschland an seinen Grenzen. Man darf dann nur noch mit einem wichtigen Grund nach Deutschland einreisen, hieß es am Sonntagabend aus Deutschland – mehr dazu in Deutschland bestätigt Grenzschließungen zu Österreich (news.ORF.at). Die Grenzen zu Tschechien sind dicht, nur Wullowitz darf mit einer entsprechenden Arbeitsbescheinigung passiert werden.
Bereitschaft für Miliz
Um die Versorgungssicherheit in Österreich zu gewährleisten, wird für einige Einheiten der Miliz die Bereitschaft hergestellt. Grundwehrdiener und Zivildiener müssen länger dienen und ehemalige Zivildiener werden aufgerufen, sich freiwillig für den Dienst in der Corona-Krise zu melden. Wenn das nicht reicht, werden ehemalige Zivildiener zwangsweise einberufen. Damit sollen potenzielle Engpässe im Pflegebereich sowie in der 24 Stunden Betreuung ausgeglichen werden.
Universitäten geschlossen, Schulen teilweise
Weiterhin sind auch alle Veranstaltungen und Menschenansammlungen untersagt, nur Kinderbetreuungseinrichtungen und die Schulen für Schüler bis 14 sind geöffnet. Wenn es Betreuung braucht, dann wird es diese dort geben, heißt es. Die Universitäten und höhere Schulen sind geschlossen.