Politik

Weiter Debatte über ehemaliges KZ Gusen

In der Debatte rund um das frühere KZ-Außenlager Gusen sehen auch betroffene Bürgermeister die Republik in der Verantwortung. Wie berichtet kritisiert Polen, dass kein würdiges Gedenken an dem Platz des früheren Lagers betrieben wird.

Polens Premier Mateusz Morawiecki kündigte sogar an, die Überreste kaufen zu wollen. In der NS-Zeit seien viele Polen dort ums Leben gekommen.

„Österreich sollte Grundstücke kaufen“

Für den Bürgermeister von Langenstein, Christian Aufreiter, sollte es eine österreichische Lösung geben, wie er am Montag gegenüber dem ORF Oberösterreich sagte: „Das Memorial Gusen ist hergerichtet, und es gibt auch ein Besucherzentrum, in dem es immer schöne Gedenkfeiern gegeben hat. Die beste Lösung wäre, wenn sich das Innenministerium mit den Vereinen und Gedenkdienstkomitees zusammensitzt, das Gelände kauft und zugleich ein Konzept erarbeitet, was man daraus macht.“

„Undenkbar, dass sich das Polen kauft“

Auch der Bürgermeister der Nachbargemeinde St. Georgen an der Gusen, Erich Wahl, spricht sich dafür aus. Laut ihm müsse die bestehende Gedenkstätte jedenfalls aufgewertet werden: „Aus meiner Sicht und aus der Sicht der Bewusstseinsregion ist es undenkbar, dass die polnische Nation dies kauft. Das muss wieder ein Besitz der Republik Österreich sein und als wichtiger kultureller Ort erhalten bleiben.“ Es sei dringend notwendig, die Baracken zu sanieren. Zudem sei der Appellplatz über viele Jahrzehnte mit dem Abraum des Steinbruchs zugeschüttet worden und sei nur teilweise freigelegt. Dies müsse wiederhergestellt werden, so Wahl.

Innenministerium: Eigentümer wären verkaufsbereit

Die Privateigentümer haben auch bereits signalisiert, die entsprechenden Grundstücke verkaufen zu wollen, heißt es aus dem Innenministerium. Dort prüft man noch, wie mit der Gedenkstätte umgegangen werden soll – mehr dazu in Polen will Überreste vom KZ Gusen kaufen (ooe.ORF.at).