Großaufgebot in einer Entsorgungsfirma in Hörsching
FOTOKERSCHI.AT / BAYER
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Chronik

Hörsching: Explosionsursache weiter offen

Insgesamt neun Menschen sind am Donnerstag in einer Entsorgungsfirma in Hörsching (Bezirk Linz-Land) verletzt worden, drei davon schwer. Nach einer Explosion standen 17 Feuerwehren und Hunderte Helfer den ganzen Tag im Einsatz. Jetzt hat die Ursachenforschung begonnen.

Um 8.10 Uhr kam es in einer Pressmaschine in einer Firmenhalle des Abfallentsorgers der Energie AG, in der Kunststoffmüll sortiert wird, zu mehreren Explosionen. Die große Detonation habe Fenster und Fensterstöcke herausgerissen, auch die Brandschutztür zum angrenzenden Bau hielt ihr nicht stand. Glassplitter waren über 50 Meter weit verstreut. Das lässt sogar einen routinierten Feuerwehrmann erschrecken, so Feuerwehreinsatzleiter Andreas Platzer: „Wenn man statt dem Gebäude nur eine schwarze Rauchwolke sieht und dann daran denkt, dass da Leute drinnen sind … dann fragt man sich: ‚Was ist da passiert?‘“

Zwei Feuerwehrmänner auf einer Drehleiter beim Löschen
Hermann Kollinger

Mehr als 20 Personen hatten sich in der Halle, in der Plastik entsorgt wurde, befunden. Die Feuerwehr rief die höchstmögliche Warnstufe aus. 17 Feuerwehren mit 250 Mann wurden aus dem gesamten Zentralraum zusammengezogen. Zwei der drei Hallenbereiche wurden völlig verwüstet und sind teilweise eingestürzt.

Neun Menschen wurden verletzt, drei davon schwer. Das Rote Kreuz zog alle verfügbaren Rettungsautos zusammen, so Markus Diesenreiter, der Einsatzleiter des Roten Kreuzes im Interview mit dem ORF OÖ.

Verbrennungsopfer nach München und Wien

Zwei Verbrennungsopfer wurden mit Hubschraubern weggebracht: ein 44-Jähriger in die Klinik München-Bogenhausen, ein 46-Jähriger ins AKH Wien. Ein dritter schwer verletzter Mitarbeiter, ein 38-jähriger Mann, wurde in ein Linzer Krankenhaus gebracht. Außerdem kamen noch sechs leichter Verletzte in Linzer Spitäler.

Da die Temperatur am Brandherd sehr hoch gewesen war, verbrannte der Müll ohne Schadstoffe freizusetzen, der Rauch war also nicht giftig, sagten Experten am Abend.

Bereitstehende Einsatzkräfte der Rettung
fotokerschi.at/Bayer

Am Nachmittag wurden zwei Abrissbagger angefordert, um das Dach wegzureißen, sodass weitere Brandherde ausgemacht und gelöscht werden können. Einige der Feuerwehren seien zwar heimgeschickt worden, man sei aber auf einen Einsatz auch die Nacht über vorbereitet, hieß es. Auch zur Brandursache gebe es noch keine Vermutungen. Die Ermittler hätten ja zwei Ursachen zu suchen – die für die Explosion und die für den Brand.