Ergebnis Oberösterreich ohne Wahlkarten
ORF/BMI
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Politik

ÖVP und Grüne als klare Wahlgewinner

Die ÖVP hat laut ORF/SORA-Hochrechnung bei der Nationalratswahl ihre Mitbewerber auch in Oberösterreich weit hinter sich gelassen. Auf Platz zwei liegt die SPÖ. Sozialdemokraten und Freiheitliche müssen schwere Verluste hinnehmen. Die Grünen kehren mit 14 Prozent wieder ins Parlament zurück, NEOS konnte Wähler dazugewinnen.

Das Ergebnis der Nationalratswahl in Oberösterreich (ohne Wahlkarten)

Ergebnis Oberösterreich ohne Wahlkarten
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Ergebnisse in den großen Städten

In Linz haben SPÖ und FPÖ deutlich verloren, die Grünen haben in Linz bei dieser Wahl sogar die FPÖ überholt und sind auf dem dritten Platz gelandet.

Ähnlich ist auch die Lage in Wels. Auch dort verloren Rot und Blau – die in Wels ja sogar den Bürgermeister stellen – deutlich. ÖVP und Grüne legten teils stark zu.

In Steyr blieb die Welt der SPÖ deutlich heiler als in Linz, die FPÖ musste aber auch dort ordentlich Federn lassen.

Heimatgemeinden der Spitzenkandidaten

Dass auch lokale Spitzenkandidaten ein schlechtes Ergebnis einer Partei nicht unbedingt umdrehen können, zeigen manche Ergebnisse aus deren Heimatgemeinden. In Steinhaus bei Wels – der Heimatgemeinde von FPÖ Chef Manfred Haimbuchner – verloren die Blauen über zwölf Prozentpunkte.

In Alkoven, der Heimatgemeinde von SPÖ Chef Birgit Gerstorfer, setzte es ein Minus von über fünf Prozentpunkten für die Roten.

In Gallneukirchen, der Heimatgemeinde von SPÖ Spitzenkandidat Alois Stöger sind es gar über zehn Prozentpunkte.

Eine Hochburg hat die FPÖ in Oberösterreich verloren: Die traditionell stärkste blaue Gemeinde St. Georgen am Fillmannsbach blieb zwar der Ort mit dem besten freiheitlichen Ergebnis. Allerdings musste die FPÖ auch dort ordentlich Federn lassen und Platz eins sogar an die ÖVP (44,64 Prozent, plus 8,89) abgeben. Der Anteil der Freiheitlichen sank um 11,09 Prozentpunkte auf 39,91 Prozent

Wählerströme wie im Bundesschnitt

Bei der Analyse der Wählerströme sind in Oberösterreich keine größeren Abweichungen zum bundesweiten Verhalten zu erkennen. Die FPÖ konnte in Oberösterreich lediglich 57 Prozent der Wähler von 2017 halten. Das zeigt die SORA-Wählerstromanalyse für den ORF. Laut dieser haben die Freiheitlichen fast ein Fünftel ihrer Wähler (43.000) an die ÖVP verloren. Fast genauso viele (38.000) gingen diesmal gar nicht mehr wählen. Die SPÖ verlor mit 15 Prozent den größten Teil der Wähler der letzten Wahl an die Grünen.

Die Grünen konnten mit 82 Prozent von allen Parteien den zweitgrößten Anteil ihrer (kleinen) Wählerschaft von 2017 halten. Die meisten Wähler hielt die ÖVP mit 89 Prozent, was in absoluten Zahlen 250.000 bedeutet. Den kleinsten Anteil der Wählerschaft von 2017 konnte JETZT mit nur 27 Prozent halten.

Analyse der Wahlergebnisse

ORF-Oberösterreich-Chefredakteur Johannes Jetschgo analysiert mit Meinungsforscher Paul Eiselsberg die Wahlergebnisse.

Langes Warten auf das Endergebnis

Im gesamten Bundesgebiet gab es 6.396.796 Wahlberechtigte, die über die 183 Mandate entscheiden konnten, in Oberösterreich waren es exakt 1.104.436. Ein Endergebnis kann Sonntagabend noch nicht vorliegen, weil noch die Briefwahlstimmen fehlen. Diese Kuverts werden am Sonntag von jeder Gemeinde an die Bezirkswahlbehörden überstellt, wo sie am Montag gezählt werden. Weil allein in Oberösterreich fast 200.000 Wahlkarten ausgegeben wurden, könnte sich noch die eine andere Änderung bei der Verteilung der Mandate ergeben.