Mähdrescher auf Getreidefeld von oben
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Landwirtschaft

Bauern mit Ernte weitgehend zufrieden

Die diesjährige Getreideernte ist größtenteils zur Zufriedenheit der Landwirte ausgefallen. Ein Problem gibt es im Grünland, wo die Engerlinge für große Ausfälle sorgen. Für die Soja-und Maisernte im Herbst bräuchte es dringend Regen und moderatere Temperaturen.

Das Problem mit den Engerlingen sei eine Folge von Entwicklungszyklen ebenso wie des Klimawandels, hieß es bei einer Pressekonferenz der Landwirtschaftskammer am Freitag. Von 220.000 Hektar Grünland seien 25.000 ein Engerling-Schadensfall. Besonders betroffen seien der Bezirk Rohrbach, der Raum Grünau im Almtal und St. Wolfgang, so Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger. Zu bekämpfen sei der Schädling nur mechanisch und mit einem Pilzpräparat, das allerdings Feuchtigkeit brauche, so der Leiter der Abteilung Pflanzenproduktion, Christian Krumphuber. Mit Chemie „geht nichts“.

Traktor bei der Ernte
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Das Getreide sei bei „bestem Erntewetter“ zu 90 Prozent eingebracht, so Krumphuber. Die Produktion an Winterweizen entsprach mengenmäßig jener des Vorjahres (360.000 Tonnen), der Weizen ist von guter Qualität, es gab keinen Auswuchs. „Die Niederschläge im Mai waren absolut Goldes wert“ und hätten die Getreideernte gerettet, so Krumphuber. Beim Mais nahm die Fläche geringfügig zu, worüber er „nicht unglücklich“ sei, denn damit könne man die Ausfälle im Grünland etwas kompensieren.

Aufwärtstrend bei Obst und Gemüse

Ebenfalls zufrieden zeigte man mit der Ernte von Gemüse und Obst, vor allem Steinobst. Immer mehr Landwirte schaffen sich laut Kammer mit Obst ein zweites Standbein, oft auch mit Ab-Hof-Vermarktung. Geholfen habe auch die Anhebung des Saisonarbeiterkontingents. Auch bei den Erdbeeren sei es nach einem „desaströsen Jahr 2018“ heuer ganz gut gelaufen.

Weniger Sommergetreide

Aufgrund des Klimawandels immer weniger angebaut wird hingegen Sommergetreide: Die Fläche schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 9.000 Hektar. Ackerbohne und Körnererbse sind extrem rückläufig. Die Anbaufläche nahm um 43 Prozent (auf 2.000 Hektar) ab. „Man bringt einfach keine Erträge zusammen“, so Krumphuber.

Rapsfeld
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Rückläufig sei auch die Anbaufläche beim Raps, dem die Hitze etwas zusetze. Laut dem Pflanzenbau-Direktor gibt es im Linzer Umland aber noch einen weiteren Grund: Weil die Kultur arbeitsintensiv sei und die Landwirte häufig am Feld arbeiten, würden sie oft von Joggern und Spaziergängern des Ausbringens von Spritzmitteln verdächtigt und beschimpft – mehr dazu in Rapsproduktion bricht ein (ooe.ORF.at).

Glyphosat als „wesentliche Voraussetzung“

In der Kammer geht man davon aus, dass das Glyphosat-Totalverbot EU-rechtlich nicht halten wird. Biobäuerin Langer-Weninger beklagte, dass die Verfügbarkeit glyphosathältiger Pflanzenschutzmittel „eine wesentliche Voraussetzung“ für bodenschonende Verfahren sei. Sie kritisierte, dass die heimischen Landwirte es nicht verwenden dürfen, aber mit Glyphosat gespritzte Produkte aus dem Ausland im Supermarkt liegen würden