ENGEL, Schwertberg, 2019, uneingeschränkt, Gebäude außen
ENGEL AUSTRIA GmbH
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Wirtschaft

Umsatzrückgang und Investitionen bei Engel

Der Maschinenbauer Engel mit Sitz in Schwertberg hat im Geschäftsjahr 2023/24 (mit Ende März) einen Umsatz von 1,6 Mrd. Euro erzielt. Im Vorjahr waren es mit 1,7 Mrd. Euro noch um sechs Prozent mehr gewesen. Der Markt für Spritzgießmaschinen sei stark zurückgegangen, heißt es.

„Das Volumen im Spritzgießmaschinenmarkt ist verschiedenen Verbandszahlen zufolge um bis zu 40 Prozent zurückgegangen“, sagte Geschäftsführer Stefan Engleder in einer Presseaussendung am Sonntagabend.

Bereits im Jänner Stellenabbau in St. Valentin angekündigt

Es sei aber gelungen, in einem schrumpfenden Markt Anteile zu gewinnen, so Engleder. Wesentlich dazu beigetragen hätten die Bereiche Medical und Packaging, im amerikanischen Raum und in Europa. Auch der Umsatz im After-Sales-Geschäft sei um knapp 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.Die hohen Auftragsstände seien nahezu abgearbeitet, nachhaltige wirtschaftliche Erholung nicht in Sicht. Bereits Ende Jänner hatte Engel angekündigt, 35 Stellen im Großmaschinenwerk in St. Valentin in Niederösterreich abzubauen.

Hoffen auf Asien und Amerika

„Wir erhoffen uns aber erste Wachstumsimpulse von den Frühjahrs-Fachmessen Chinaplas in Shanghai und NPE in Orlando“, hofft Engleder. Den durchwachsenen Aussichten für das beginnende Geschäftsjahr begegnet das Unternehmen mit einem Ausbau der globalen Präsenz und laut Eigenangabe „Rekordauftragseingängen“ für kundenindividuelle Automationslösungen.

Produktionshalle Engel innen
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Engel baut hauptsächlich maßgeschneiderte Spritzgießmaschinen.

In den Ausbau des globalen Netzwerkes will man im neuen Geschäftsjahr einen hohen zweistelligen Millionenbetrag investieren. In den Regionen Europa, Americas und Asien setzt das Unternehmen auf weitgehend eigenständige Hub-Strukturen, wo erforderlich und sinnvoll, werden in Zusammenarbeit mit dem Hautpstandort in Österreich globale Standards aufgesetzt. Engleder sieht einen großen Mehrwert darin, lokale Lösungen auch mit lokalen Entwicklungs- und Fertigungskompetenzen umzusetzen.

Plus: Individuelle Lösungen und Lehrlingsausbildung

Während das Standardsegment schwächelt, verzeichnen individuelle Automationslösungen einen deutlichen Aufschwung, hieß es, befeuert durch Fachkräftemangel und hohe Produktionskosten. Je nach Kundenwunsch verschmelze die dadurch erforderliche Automation mit der Maschine zu einer performanten Spritzgießzelle.

Wichtig bleibe bei Engel die international ausgeprägte Lehrlingsausbildung mit 240 Lehrlingen in Österreich, weltweit über 400. China und Tschechien seien neben Österreich die größten Ausbildungsstätten im globalen Netzwerk. Die Engel Gruppe beschäftigte Ende Jänner 2024 weltweit 7.400 Mitarbeitende, davon 3.800 in Österreich (2.260 in Schwertberg, 270 in Dietach und eben 1.270 in St. Valentin).