„Foxy“ während des Interviews mit seinem Frauchen in Schörfling.
Alex Limberger
Alex Limberger

Hoch motiviert auf vier Pfoten

Die Ausbildung von Hundewelpen in Oberösterreich ist der Inhalt der Dokumentation am Feiertag Christi Himmelfahrt am 13.5. um 17.35 Uhr im Programm ORF 2 unter dem Titel „Hoch motiviert auf vier Pfoten“.

Sendungshinweis:
„Hoch motiviert auf vier Pfoten – Hundewelpen-Ausbildung in Oberösterreich“ 13.5.2021, 17.35 Uhr ORF 2

Schon bald werden Falco, Fiasko und Foxy ihren Herrchen und Frauchen große jagdliche Freuden bereiten, indem sie etwa ausdauernd und zielstrebig nach verwundetem Wild suchen. Noch haben aber Mama Anka und Josef Lanzersdorfer ein wachsames Auge auf die elf kleinen „Großen Münsterländer“ vom Feichtlmayrgut.

Hunde
Johannes Reitter
Züchter Josef Lanzersdorfer mit „Anka“ und „Ferra“.

Der preisgekrönte Züchter aus der oberösterreichischen Gemeinde Hartkirchen bereitet die angehenden Jagdhunde schon im zarten Welpenalter bis zu eineinhalb Stunden am Tag spielerisch auf ihre zukünftigen Aufgaben vor. Ein Team des ORF Oberösterreich rund um Redakteur Johannes Reitter und Kameramann Michael Leumüller hat die heranwachsenden Hunde über Monate immer wieder besucht.

„Foxy“ während des Interviews mit seinem Frauchen in Schörfling.
Alex Limberger
„Foxy“ während des Interviews mit seinem Frauchen in Schörfling.

Jäger und Jägerinnen aus Deutschland, Holland und sogar Zimbabwe bekunden Interesse an den schwarz-weißen Wollknäueln aus dem Bezirk Eferding. Die sechs Rüden und fünf Hündinnen dieses Wurfs bleiben jedoch alle in Österreich: Foxy etwa hat sein neues zu Hause bei Daniela Lamplmaier und ihrer Familie in Schörfling am Attersee gefunden. Gemeinsam absolvieren sie einen Welpen-Kurs des Linzer Jagdhunde-Prüfungsvereins. Den krönenden Abschluss bildet die Anlagen-Prüfung. Bis es soweit ist, sollte dann wohl auch bei Foxy das Apportieren von Gegenständen reibungslos funktionieren.

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Johannes Reitter
Welpenkurs für angehende Jagdhunde in Hartkirchen.

Motivation und Konsequenz statt Druck und Zwang – von den brutalen Ausbildungsmethoden früherer Zeiten sei man inzwischen abgegangen, versichern in Oberösterreich alle, die an der Ausbildung von Hundewelpen beteiligt sind. Der Verhaltensforscher Kurt Kotrschal aus Scharnstein im Bezirk Gmunden lobt in diesem Zusammenhang ausdrücklich auch die Arbeit der Polizei, die in Bad Kreuzen im Unteren Mühlviertel eines von österreichweit zwei Ausbildungszentren für Diensthunde betreibt.

Hunde
Johannes Reitter
Entenjagd in Feldkirchen an der Donau

Vor allem „Malinois“, aber auch „Deutsche Schäferhunde“ und „Riesenschnauzer“ durchlaufen hier jedes Jahr die verschiedenen Kurse. Sie lernen Drogen, Sprengstoff oder Bargeld aufzuspüren – aber auch zuzupacken, wenn es nötig ist. Bundes-Ausbildner Gerald Koller aus Kefermarkt liegt die neue Ausbildung für Personen-Spürhunde besonders am Herzen. Die vierbeinigen Inspektorinnen und Inspektoren orientieren sich an den Hautpartikeln von Menschen. Sie müssen auch nach Stunden oder sogar Tagen dem Geruch folgen können und Gegenstände finden, die zu diesen Personen gehören.

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Personen-Spürhund „Dionysos“ bei Übung in Kefermarkt.

Der nach dem Schlagzeuger der Rockband Bon Jovi benannte Sprengstoff-Spürhund Tico darf mit seinen zehn Jahren bald in Pension gehen. Der Halter des „Belgischen Schäferhunds“, Landes-Ausbildner Manfred Straif von der Diensthunde-Inspektion Ried im Innkreis, hat sich schon erfolgreich nach einem Nachfolger umgesehen: Indian vom Langen Elend, ein „Deutscher Schäferhund“, stellt sich trotz seiner noch etwas tapsigen Pfoten bereits äußerst geschickt an – kein Wunder, denn als Belohnung winken schmackhafte Stücke von Frankfurter Würsteln. Vier Monate nach dem ersten Besuch hat sich das Kamerateam von den Fortschritten überzeugen können, die der talentierte Indi macht.

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„Indian“ mit seinem Herrchen auf Schloss Weinberg.

Auf den Geruch von Borkenkäfern, Wildkatzen oder Fledermäusen werden Naturschutzhunde trainiert. Die Ausbildung dauert oft mehrere Jahre. Für ihren Einsatz bieten sich immer breitere Möglichkeiten: Die auf Greifvögel spezialisierten Biologen Petra und Shane Sumasgutner von der Konrad Lorenz Forschungsstelle Grünau im Almtal etwa bringen ihrer Mischlingshündin Nala gerade bei, verendete Kolkraben zu finden. Das Ehepaar greift dabei auf das umfangreiche Knowhow zurück, das der 2019 gegründete Verein „Naturschutzhunde“ inzwischen angesammelt hat. Die Raben sind mit batteriebetriebenen GPS-Sendern versehen, die teuer sind. Ihre Batterien würden die Umwelt verschmutzen. Nalas Auftrag lautet daher, möglichst alle aufzuspüren. Auch ihre Entwicklung wird in der Dokumentation genau verfolgt.

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Naturschutz-Hund „Idaios“ beim Training in Grünau.

Gestaltung: Johannes Reitter
Kamera: Michael Leumüller
Schnitt: Peter Schnöll
Sprecherin: Mercedes Echerer

Eine Produktion des ORF Landesstudio Oberösterreich.