Am 11. April hatten ÖVP, Grüne und die Freiheitlichen der Stadtgemeinde mit einer Zweidrittel-Mehrheit einen Misstrauensantrag gegen Vera Pramberger eingebracht, über den am Dienstagabend im Kirchdorfer Gemeinderat abgestimmt wird.
Vorwurf: „Übernimmt keine Verantwortung“
Der Vorwurf lautet kurz zusammengefasst: Pramberger übernehme keine Verantwortung und wälze ihre Aufgaben auf andere ab. Laut ÖVP hatte die Gemeinde vor zwei Jahren keine Stromversorgung, weil sich die Bürgermeisterin nicht zeitgerecht um eine Verlängerung des Vertrags gekümmert habe. Letzlich habe der Landesversorger einspringen müssen, zu deutlich höheren Preisen. Auch die Grünen sehen bei der Arbeit Prambergers noch „sehr viel Luft nach oben“ und vermissen bei ihr jegliche Fehlerkultur.
Pramberger schließt Rücktritt aus
Die SPÖ ist der Meinung, Pramberger werde angefeindet, weil sie eine Frau sei. Pramberger selbst spricht von subjektiven Befindlichkeiten Anderer ihr gegenüber. Sie sei vom Volk gewählt, ein Rücktritt stehe für sie nicht zur Debatte, bestätigte sie auf ORF OÖ-Anfrage.
Mögliche Volksabstimmung im Juni
Wird am Dienstag ab 20.00 Uhr mit einer Zweidrittel-Mehrheit gegen die Bürgermeisterin gestimmt und stellt sie ihr Amt dennoch nicht zur Verfügung, wird es in Kirchdorf zu einer seltenen Situation kommen: Denn dann muss im Juni per Volksabstimmung über ihren Verbleib oder ihre Abberufung als Bürgermeisterin entschieden werden.