Wiener Schnitzel
ORF/Christian Öser
ORF/Christian Öser
Wirtschaft

Inflation sinkt – Gastro bleibt teuer

Auch wenn die Teuerung immer weiter zurück geht, eines fällt auf: Die Preise in der Gastronomie und Hotellerie bleiben hoch. Am Dienstag hat die Statistik Austria ihre Schnellschätzung veröffentlicht, demnach ist die Inflation im April auf 3,5 Prozent gesunken – der Gastro-Bereich sei aber weiterhin überdurchschnittlich teuer.

Auch wenn genaue Zahlen erst Mitte Mai vorliegen, sieht die Statistik Austria die Gastronomie im April immer noch als einen der Hauptpreistreiber. Oberösterreichs Hotelleriesprecher Gerold Royda kann das auf ORF-Anfrage nicht verstehen. Viele Betriebe hätten seit vergangenem Jahr die Preise kaum erhöht.

„Steigende Preise in Stadtlokalen, nicht Landgasthäusern“

Gastronomie-Sprecher Thomas Mayr-Stockinger sagt für die Erfassung würden in Oberösterreich nicht einmal zehn Betriebe herangezogen. Steigende Preise gäbe es, wenn, dann in den Lokalen in den Städten, nicht aber in Landgasthäusern.

Arm einer Kellnerin mit zwei Gläsern am Tablett
ORF
Die Beschäftigten in Hotellerie und Gastronomie bekommen ab Mai sechs Prozent mehr, ab November noch einmal zwei Prozent.

Gehälter steigen ab Mai und November

Sowohl Mayr-Stockinger als auch Royda verweisen heute auf enormen Kostendruck. Erst Dienstagvormittag ist die Lohnrunde in beiden Bereichen zu Ende gegangen. Die Beschäftigten bekommen ab Mai sechs Prozent mehr, ab November noch einmal weitere zwei Prozent. Diese Lohnerhöhungen werden sich auf die Preise in den Speisekarten auswirken, nimmt Mayr-Stockinger an.

AK: „Touristen weniger preisempfindlich“

Mit den Lohnkosten und Wareneinsatz allein seien die nach wie vor sehr hohen Preise in Gastronomie und Hotellerie nicht erklärbar, heißt es auf ORF-Nachfrage bei der Arbeiterkammer Oberösterreich. Philipp Gerhartinger, Leiter der Wirtschaftspolitik bei der AK, sagt: „Die Gastro hat natürlich viele Vorleistungen, die teurer geworden sind. Es bleibt ein kleiner Rest, der nicht zu erklären ist. Und das wird sich sicher ganz gut in den Büchern der Gastro niederschlagen.“ Als einen Grund, warum die Gastro gestiegene Preise weitergeben konnte, sei laut ihm, dass Österreich ein Touristenland sei, und Touristen „tendentiell weniger preisempfindlich“ seien.