Pfandstation
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Wirtschaft

Vorbereitungen auf das Pfandsystem

Ab 2025 wird es in Österreich ein Pfandsystem für Einweg-Getränkeflaschen und Aludosen geben – nach dem Vorbild Deutschland. Im Handel laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren.

Ein Testlauf in der Billa Filiale in Haid zeigt, wie es künftig funktionieren soll. Der Automat nimmt ab Jänner nächsten Jahres Plastikflaschen und Getränkedosen mit einem eigenen Pfandsiegel, so Thomas Steingruber, Vertriebsdirektor Billa: „Für unsere Kundinnen und Kunden ist es ganz, ganz wichtig, dass eben diese Flasche bestmöglich unversehrt wieder in den Automaten zurückkommt, denn dann ist auch gewährleistet, dass wirklich das Pfand auch wieder retour bezahlt wird.“ 25 Cent pro Verpackung müssen Kunden an der Kassa künftig mehr bezahlen- bekommen es bei der Rückgabe aber wieder retour.

„Schön wäre eine Umrüstung gewesen“

Auch für Lebensmittelhändler ist das neue System eine kostspielige Umstellung. Die Hälfte aller Billa-Filialen in Österreich arbeitet bereits mit neuen Automaten, so Steingruber: „Schön wäre es gewesen, wenn wir umrüsten hätten können. Aber es ist so, dass wir alle Automaten dementsprechend von Grund auf komplett neu anschaffen haben müssen und auch dementsprechend installieren haben müssen.“

Hofer investiert 128 Millionen Euro in Pfandstationen

Auch bei der Supermarktkette Hofer mit Sitz in Sattledt laufen die Vorbereitungen: Mehr als die Hälfte aller Filialen in Österreich ist bereits mit so einem Automaten ausgestattet, so Birgit Reichetseder, Vorständin bei Hofer: „Es ist für uns mit einem massiven Aufwand verbunden, mit einem massiven Umbauaufwand, Planungsaufwand. Es ist ein hohes Investment damit verbunden. Momentan sind wir in der Phase, da gibt es jetzt noch technische Punkte im Finalen abzuklären und natürlich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alle auf den neuen Prozess zu schulen.“

Die Kosten sind massiv: 128 Millionen Euro investiert Hofer in die Errichtung der Pfandstationen vor den Geschäften. Reichetseder: „Es kommt ein doch erhebliches Volumen auf uns alle als Kundinnen und Kunden zu, das wir zu Hause lagern und dann auch wirklich mitnehmen zum Pfandautomaten. Und da ist es uns ganz besonders wichtig, dass die Kundinnen und Kunden die Möglichkeit haben, ihr Leergut gleich zu Beginn des Einkaufs abgeben zu können, um dann einen angenehmen und entspannten Einkauf tätigen zu können.

Förderung für kleinere Lebensmittelhändler

Vor allem für kleinere Lebensmittelhändler ist der Kostenberg schwierig zu bewältigen. Josef Strutz leitet den Winkler Markt in Linz. Eine eigene Förderung soll einen Großteil übernehmen: „Es ist uns in der Wirtschaftskammer gelungen, dass wir hier einen kostenneutralen Ersatz bekommen. Das heißt, man hat ja auch Personalkosten, man hat Wartungskosten, man hat Servicekosten, die auf einen zukommen bei jedem Gerät und die werden in Form eines Handlingfee ersetzt.“ In einem Punkt sind sich jedenfalls alle einig: Man wolle nachhaltiges Einkaufen unterstützen.