Politik

Grüne zum Tag der Arbeit

Das EU-Parlament hat vergangene Woche das umstrittene EU-Lieferkettengesetz auf Schiene gebracht. Große Firmen werden damit nachweisen müssen, dass sie nicht von Ausbeutung bei Lieferanten profitieren. Die Grünen wollen das im Vorfeld des 1. Mai zu ihrem Thema machen – samt Besuch der Justizministerin in Oberösterreich.

Die Globalisierung macht es möglich: Unternehmen können weltweit Produkte verkaufen. Was immer in den Regalen landet, wird aber oft unter fragwürdigen Bedingungen produziert. Das EU-Lieferkettengesetz soll das ändern, so Justizministerin Alma Zadic: „Wichtig ist, dass große Konzerne sich an Arbeitsbedingungen halten, dass Arbeiterinnen und Arbeiter faire Arbeitsbedingungen haben, dass Kinderarbeit nicht zur Anwendung kommt. Wir haben immer noch, obwohl Kinderarbeit verboten ist, weltweit 160 Millionen Kinder, die arbeiten müssen.“ Das Gesetz nimmt große Unternehmen in die Pflicht. Kritik kommt von der Industrie, die eine ausufernde Bürokratie befürchtet.

„Für uns ein Wettbewerbsvorteil“

Der Innviertler Kleidungsproduzent Löffler begrüßt das Gesetz, so Geschäftsführer Otto Leodolter: „Wir versuchen natürlich auch, unsere Lieferanten zu kennen und auch zu auditieren. Und so gesehen, glaube ich, ist es für uns schon ein echter Wettbewerbsvorteil, wenn die anderen Mitbewerber genauso exakt und so präzise mit den Lieferanten umgehen müssen wie wir.“ Bis tatsächlich alle betroffenen Unternehmen saubere Lieferketten haben müssen, dauert es noch knappe fünf Jahre.