Die Verordnung wurde am Montag in der oberösterreichischen Landesregierung beschlossen. Davon erhofft man sich, dass auch mehr Tiere gefangen und entnommen werden. Die zuständige Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) spricht von einer Bedrohung durch die Krebsart für die Ökologie und die heimischen Gewässer. Der Signalkrebs übertrage nicht nur den Erreger der Krebspest, gegen den heimische Krebse wie der Steinkrebs und Edelkrebs nicht immun sind, sei er auch größer und aggressiver als die heimischen Arten und würde sie dadurch verdrängen.
Bisher musste er sofort nach Fang getötet werden
Bisher mussten Fischer den Krebs nach dem Fang sofort an Ort und Stelle töten. Künftig kann das zu einem späteren Zeitpunkt – weidgerecht und hygienisch an einem dafür geeigneteren Platz – erfolgen, so Langer-Weninger. Das erleichtere eine kulinarische Nutzung.
In Zukunft soll es vom Landesfischereiverband auch Schulungen und Informationsveranstaltungen geben, um das Bewusstsein und den richtigen Umgang mit den Signalkrebsen zu stärken. In Salzburg dürfen Marmorkrebse, Signalkrebse und Kamberkrebse seit 1. September in der Gastronomie verzehrt werden – mehr dazu in: Marmor- und Signalkrebse dürfen auf Teller.
1970 bewusst nach Österreich geholt
Der Signalkrebs kommt ursprünglich aus Nordamerika, man hatte ihn bewusst nach Österreich geholt. 1970 wurden 2.000 Signalkrebse ausgesetzt, um Bestandslücken der heimischen Flusskrebse zu füllen. Signalkrebse werden meist 15–18 Zentimeter groß. Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal sind auffallend weiß bis hellblau gefärbte Scherengelenke, die als Signalflecken bezeichnet werden.