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Kultur

Oberösterreich bei Kulturförderung auf Platz zwei

Das Land Oberösterreich gibt mit 117 Euro netto pro Einwohner nach Wien am meisten Geld für Kultur aus, das zeigt eine vom Zentrum für Verwaltungsforschung KDZ erstellte Studie für 2022.

Ein „Ja aber“ kommt dazu von der Kulturplattform KUPF, denn mehr als 90 Prozent gehen jährlich in Landesbetriebe. Was man aber ebenso wenig länger akzeptieren wolle wie Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), sei die geringe Förderung vom Bund für die Landeskultur.

Vom Bund flossen laut KDZ im Jahr 2022 – die Studie wurde im Auftrag der Stadt Innsbruck gemacht – gerade einmal 5,8 Euro pro Einwohner nach Oberösterreich. In Vorarlberg lag der Betrag bei 33,8 Euro, in Salzburg bei 31,5 Euro pro Einwohner, was sich mit den Festspielen in den jeweiligen Ländern erklären lässt. In der Bundeshauptstadt gab es 30,1 Euro Förderung pro Wiener.

Stelzer: „Vom Bund muss mehr kommen“

Dies könne nicht so weitergehen, „vom Bund muss mehr kommen“, kritisierte Stelzer am Freitag in einer Aussendung. Dem kann KUPF-Geschäftsführer Thomas Diesenreiter nur beipflichten. Auch er spricht von einem „totalen Ungleichgewicht“ bei der Verteilung der Bundesmittel und fordert ebenso endlich eine „gerechtere Verteilung“.

Förderung für freie Szene „verbesserungswürdig“

Was die Kulturausgaben des Landes angeht, sei trotz zweithöchsten Ausgaben aller Bundesländer der Anteil der freien Förderung für die freie Szene „verbesserungswürdig“. Beim Voranschlag für 2024 etwa sei das gesamte Kulturbudget mit knapp 235 Millionen Euro ausgewiesen, davon gingen aber 215 Millionen Euro in die landeseigenen Einrichtungen und Projekte, was 91,4 Prozent ausmache.

Für eine echte „Förderung Dritter“ bliebe damit nur gut acht Prozent übrig, so Diesenreiter. Allerdings, so will er betonen, in diesem Jahr gab es eine deutliche Erhöhung für die freie Szene. Für die zeitgenössische Kunst- und Kulturszene seien 10,3 Millionen Euro budgetiert, was einem Plus von 18 Prozent entspreche.