Einkaufszentrum
pixabay/StockSnap
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Wirtschaft

Einkaufszentren wollen am Sonntag öffnen

Wieder einmal wird die Diskussion um eine Ausweitung der Geschäftsöffnungszeiten zum Thema. Der Chef der SES-Gruppe, die auch in Oberösterreich mehrere Einkaufszentren betreibt, tritt für einige verkaufsoffene Sonntage pro Jahr ein. Auch das größte oberösterreichische Einkaufszentrum, die Plus-City, kann sich das vorstellen.

An sechs bis acht Sonntagen pro Jahr sollten alle Händler in Österreich öffnen dürfen, fordert Christoph Andexlinger. Er fungiert derzeit als Obmann des Austrian Council of Shopping Places (ACSP) und damit als Sprecher der Shopping-Center in Österreich. Zudem ist er Chef der zur Spar-Gruppe gehörenden SES-Gruppe, die 31 Einkaufszentren in Europa betreibt – in Oberösterreich gehören dazu das Max.Center in Wels, die Varena in Vöcklabruck und die Weberzeile in Ried.

Länger offen auch am Samstag

An Samstagen soll nach Andexlingers Vorstellungen zudem eine Stunde länger, bis 19 Uhr geöffnet sein dürfen. Die Lage des stationären Handels müsse verbessert werden, argumentiert er – unter anderem wegen der hohen Besteuerung des Faktors Arbeit und wegen des Umsatzabflusses ins Online-Geschäft. „Es ist an der Zeit, in Ruhe über einen Rahmen zu sprechen, innerhalb dessen die Nachteile des stationären Handels gegenüber dem Onlinehandel, wenn schon nicht aufgehoben, so zumindest entschärft werden.“, so Andexlinger.

Erleichterungen für Sonntagsöffnung nötig

Vorschläge, mit denen er bei der Plus City in Pasching offene Türen einrennt: Längere und flexiblere Öffnungszeiten wären aus Kundensicht wünschenswert, sagt Geschäftsführer Thomas Heidenhofer: „Gerade an Samstagen wirkt diese ‚österreichische Besonderheit‘ etwas eigentümlich: Die Plus City ist sehr gut besucht und die Geschäfte sperren zu. Das macht der Online-Handel zum Beispiel nicht um 18:00 Uhr.“ Notwendig seien allerdings arbeitsrechtliche und steuerliche Erleichterungen, damit sich das für die Geschäfte auch rechne.

Im Haid Center in Ansfelden wird betont, dass die Sonntagsöffnung vor allem in Tourismuszonen sinnvoll wäre. „Jedoch wurde das seit langem abgelehnt“, bedauert Centermanager Johann Koini. Vehementer Widerstand gegen die Sonntagsöffnung war in der Vergangenheit immer von Kirche und Gewerkschaft gekommen.

Gewerkschaft gegen verkaufsoffene Sonntage

Ein klares Nein zu den Vorschlägen kommt am Freitag von der Gewerkschaft. Wolfgang Gerstmayer von der GPA warnt vor einer massiven Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Eine Ausweitung der Geschäftszeiten würde auch nicht mehr Umstätze bringen. „Das Volumen würde sich nur verteilen. Besonders schwierig würde es aber auch für die Beschäftigten werden. Man muss auch bedenken, was das für Familien oder Alleinerziehende“, so Gerstmayer.