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Wie man mit Kindern über Krisen spricht

Abseits des Geschehens in Oberösterreich sind nahezu täglich Bilder von Kriegen, etwa aus der Ukraine oder dem nahen Osten zu sehen. Gerade Kinder lassen die Eindrücke aus den Fernseh-Nachrichten und sozialen Medien nicht kalt. Pädagoginnen raten daher, Kinder nicht damit alleine zu lassen.

Seit etwa zwei Jahren bewegen die Nachrichten vom Überfall auf die Ukraine, zuletzt kamen jene vom Nahostkonflikt dazu. Kriege, die beim erwachsenen Publikum Reaktionen und Gefühle auslösen, aber auch Kindern nicht verborgen bleiben.

Medienpädagogin Patricia Groiß-Bischof erklärt: „Sie bekommen viel mehr mit, als was wir wahrnehmen, also auch unbewusst, vor allem unsere Emotionen, wie wir damit umgehen. Sie haben ganz große Ohren, wenn wir mit anderen Menschen darüber sprechen.“

Antworten sollten kindgerecht sein

Die Medienpädagogin ist auch aktuell an Schulen unterwegs, um mit Kindern über die aktuellen Krisen zu reden und ihnen zu erklären, warum das Erwachsene so beschäftigt. Da würden auch viele Fragen kommen, etwa warum gekämpft wird. Antworten darauf können auch für Kinder im Kindergartenalter heruntergebrochen werden – etwa, dass in fernen Ländern Menschen streiten würden, weil sie beide Chefs sein wollen. Streitsituationen würden die Kinder vom Spielen mit – und eben streiten um – Spielzeug kennen.

Pädagogin: „Kinder können Ängste entwickeln“

Kinder sollten jedenfalls nicht mit diesen Bildern, Emotionen und Gedanken alleine gelassen werden. „Die Kinder können sehr viele Ängste entwickeln, können auch in die Aggressionen abdriften, können in eine Beschützerrolle reinkommen, die eigentlich gar nicht kindgerecht sind und nicht notwendig, wenn man sie dementsprechend gut begleitet und mit ihnen darüber spricht“, so die Expertin.

Aufklärung über Social-Media-Inhalte wichtig

Was Erwachsene aber selten mitbekommen würden, sind die Social-Media-Aktivitäten ihrer Kinder. Selten sind TikTok-Nachrichten über Krisen kindgerecht und diese können sie genauso überfordern und verunsichern, wenn die Kleinen die Botschaften nicht einordnen können. Deshalb sei es wichtig, sich diese Inhalte auch einmal anzusehen, um einschätzen zu können, was die Kinder gesehen haben, und glauben zu wissen. Denn etwa bei TikTok Videos oder auch Youtube Kurzvideos könne man nicht vorausbestimmen, welche angezeigt werden.

Kindern zu erklären, wie weit Kriegsschauplätze von zu Hause entfernt sind, könne ebenso helfen, dass sie sich hier sicher fühlen. Sich Zeit zu nehmen und mit ihnen zu reden, sorge einmal mehr für Halt und Geborgenheit, heißt es. Auf elternseite.at findet man zusätzlich kostenlose Beratung und Unterstützung.