Drei Dinge sind in der Studie über die Notengebung verglichen worden: Die Note selbst, mit der die Lehrerinnen und Lehrer die Schüler beurteilt haben, Bildungsstandardüberprüfungen und der höchste Bildungsabschluss der Eltern. Das Ergebnis hat die Forscher aufhorchen lassen: Kinder und Jugendliche aus Akademikerfamilien sind bei gleicher Leistung schlechter benotet worden als Schülerinnen und Schüler aus bildungsfernen Familien.
Studienresultat für Forscher überraschend
Die Differenz der Benotungen beträgt laut Studie sogar einen ganzen Notengrad. Die Forscher sprechen von einem umgekehrten Herkunftseffekt, dessen Ursachen genauer unter die Lupe genommen werden sollten. Man wäre eher vom Gegenteil ausgegangen, so die Forscher, die sich mit der Studie beschäftigt haben.
AHS-Schüler müssen mehr leisten als andere
Außerdem müssen, dem Studienresultat zufolge, AHS-Schülerinnen und -Schüler für die gleiche Note spürbar mehr leisten als Schülerinnen und -Schüler der Mittelschule. Die schulrechtlich eigentlich identischen Notenskalen seien „bei den guten Noten um etwa einen ganzen Notengrad, bei den schlechten um zwei Notengrade gegeneinander verschoben“, so die Forscher.
Forscher für standardisierte Abschlussprüfungen
Um die Notengebung gerechter zu gestalten, würden die Forscher eine einheitliche, standardisierte Prüfung am Ende der Sekundarstufe I als mögliche Lösung sehen. Auch Eignungsprüfungen für weiterführende Schulen wären eine gute Option, um die Notengebung allein nicht als Aufnahmegrund an den Schulen verantwortlich zu machen, so die Forscher, die an der Studie beteiligt waren.