Bagger, Baustelle, Dorf, Neubau
ORF/Ákos Heves
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Wirtschaft

Baugewerbe-Insolvenzen belasten Häuslbauer

Die steigende Zahl von Insolvenzen im Bau- und Baunebengewerbe erwischt auch manche Häuslbauer. Schlimmstenfalls stehen sie nämlich plötzlich mit einer halbfertigen Baustelle da. Und auch wenn es auf den ersten Blick harmloser wirkt: Mit einer Pleite verlieren sie den Ansprechpartner für Gewährleistung.

Die Turbulenzen in der Baubranche treffen immer mehr Firmen, zunehmend auch aus dem Baunebengewerbe. Die Insolvenzen werden mehr, betroffen sind unter anderem Trockenbauer, Bodenleger und auch die Metallbranche. Dass derzeit viel saniert wird, rette zwar so manches Baunebengewerbs-Unternehmen, aber: Die Sanierungen können auch nicht komplett kompensieren, dass insgesamt viel weniger gebaut wird, heißt es von der Wirtschaftskammer. Eine Folge: Der Preiskampf wird härter. Größere Firmen bemühen sich verstärkt auch um kleinere Baustellen, kleinere Firmen haben Probleme, mitzuhalten.

Konsumentenschützer raten: „Nach Bauabschnitten zahlen“

Im schlimmsten Fall stehen Kunden mit halbfertigen Baustellen da. Die Fenster sind zwar eingebaut, das Unternehmen ist aber pleite. Die Insolvenz eines Dienstleisters während der Bauzeit kostet jedenfalls Nerven und oft auch Geld. Häufig wird ein insolventes Unternehmen nämlich nicht weitergeführt, ein anderes muss die Baustelle fertigstellen.

Oft gibt es nur Bruchteile des Geldes zurück

Diese Kosten sowie die Kosten der nicht erbrachten Leistung kann man im Insolvenzverfahren zwar geltend machen, meistens gibt es aber nur einen Bruchteil des Geldes zurück. Kreditschutzverband und Konsumentenschützer raten deshalb – egal ob Großbaustelle oder kleineres Projekt – dazu, nach Baufortschritt zu zahlen und keine hohe Anzahlung zu machen. Auch eine Bonitätsauskunft wird empfohlen. Dabei erfährt man gegen Zahlung, wie gut oder schlecht ein Unternehmen dasteht.