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Wirtschaft

Gebrauchte E-Autos werden günstiger

Eine monatlich erscheinende Preisstudie der online Plattform „Autoscout24“ zeigt einen weiter fortlaufenden Abwärtstrend des generellen Preisniveaus von Gebrauchtwage, auch bei Elektroautos. Sie kosten zwar im Schnitt immer noch mehr als Benziner und Dieselfahrzeuge, man bekommt sie aber bereits unter 10.000 Euro.

Elektroautos sind auf der Überholspur. Allerdings führt die steil nach unten. „Nicht nur bei den Elektrofahrzeugen sondern generell auch bei den Verbrennern, entwickeln sich die neuen Preise gerade stagnierend, beziehungsweise nach unten. Bei den Gebrauchtfahrzeugen ist hier ein außerordentlicher Trend bei Elektrofahrzeugen nach unten merkbar“, so der Welser Fahrzeughändler Stefan Leeb.

E-Autos um rund 7.000 Euro günstiger geworden

Die Online Plattform „Autoscout24“ wertet regelmäßig die Preisentwicklung bei Gebrauchtwagen aus. „Der Verbrenner ist im Vergleichszeitraum März 2023 bis März 2024 um 1,55 Prozent oder umgerechnet 427 Euro im Durchschnitt günstiger geworden. Das Elektrofahrzeug ist um 15,4 Prozent oder 7.384 Euro im Schnitt günstiger geworden“, so Nikolaus Menches, Geschäftsführer der Online-Plattform „Autoscout24“.

Wer sich ein E-Auto zulegen möchte sollte rasch zuschlagen, meint zumindest der Gebrauchtwagen-Experte. „Ich glaube dass die Zeit für ein Schnäppchen am Elektroauto-Markt wahrscheinlich gerade nicht besser sein könnte als sie derzeit ist. Wir sehen zum Beispiel im Segment unter 15.000 Euro eine mehr als Verdoppelung des Angebots im Vergleich zum Vorjahr. Also mittlerweile kann man auch Elektroautos unter 15.000 Euro gut erwerben. Es gibt auch Schnäppchen unter 10.000 Euro“, so Menches weiter.

E-Autos bei Ladestation
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Große Modellvielfalt senkt Preis

Mit ein Grund ist auch, dass immer mehr neue chinesische E-Auto-Hersteller in den Markt drängen. „Es gibt mittlerweile eine große Modellvielfalt bei den Elektrofahrzeugen. Das hat auch dazu geführt, dass der Preis etwas nach unten geht“, schildert Rainer Zehetner, Verkaufsleiter in einem Linzer Autohaus.

Umstieg auf Verbrenner

Auch wenn es immer noch heißt: die Zukunft ist elektrisch, der erste große Hype um die Stromwagen ist vorbei. „Im Firmenbereich ganz klar, Förderungen wurden zurückgezogen. Nichts desto trotz ist dort das Auto noch immer attraktiv aufgrund der Sachbezugsfreiheit und der Vorsteuer-Abzugsmöglichkeit. Beim Privatbereich ist es jedoch so, dass viele Kunden, die sich für ein Elektrofahrzeug entschieden haben, dieses natürlich bereits haben und zum Teil aber auch wieder umsteigen auf einen Verbrenner, weil sie es nicht so nutzen konnten wie erhofft“, erklärt Leeb.

Und dann wäre da noch die Sache mit dem angeblichen Aus für Verbrenner ab 2035, 2026 soll diese Regel evaluiert werden. Aufgeweicht wurde sie schon. Wohin die Reise geht – ob zur Zapfsäule oder zur Steckdose – und vor allem wie schnell, weiß dennoch niemand so genau.