Rettich / Radi / Bierradi mit Messer
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Chronik

Aus für den heimischen Jausenradi

Der Jausenradi wird in Oberösterreich nicht mehr im großen Stil angebaut. Ein neues Verbot für einen Unkrautvernichter für den Radianbau habe das Faß zum Überlaufen gebracht. Jetzt sei das Risiko zu hoch keinen wirtschaftlichen Ernteertrag zu erzielen.

Der letzte landwirtschaftliche Betrieb, der im Eferdinger Becken noch Radi für den Lebensmittelhandel produziert hat, hat heuer keinen Rettich mehr angesät. Denn ein Unkrautvernichter ist für den Rettichanbau seit dieser Saison verboten. „Rettich kann auch nicht händisch gehackt werden, das ist das Hauptproblem gewesen jetzt zum Schluss, weil ein Unkrautmittelwirkstoff weggefallen ist, der nur noch ganz eingeschränkt bei anderen Kulturen zulässig ist, nicht mehr jedoch beim Rettich“, so Stefan Hamedinger, Gemüsebaureferent der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.

Importe aus Deutschland und Italien

Heimischer Radi wird heuer nicht mehr in den Regalen zu finden sein, er wird etwa aus Deutschland und Italien importiert. Ein Landwirts-Ehepaar aus Pupping, das den Rettich traditionell anbaute, hat die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben und eigene Versuche gestartet, um auch ohne diese Mittel zu schönen Radi zu kommen, ob diese fruchten, wird sich erst nächstes Jahr zeigen.

Verbot wegen neuen Rückstandshöchstgehalten

Es wird jedenfalls neue Wege brauchen, denn laut dem Bundesamt für Ernährungssicherheit ist der Wirkstoff des Pflanzenschutzmittels laut einer EU-Verordnung seit September 2023 EU-weit im Rettichanbau verboten ist. Das liege an neuen Rückstandshöchstgehalten im Erntegut, die aus gesundheitlichen Gründen keine Zulassung in der Kultur ermöglichen.