Führt der Tunnel wirklich vom früheren Schloss Berg zu einem nahen Bauernhof und hat er womöglich als Fluchtstollen gedient? Viele Jahre lang wurde gerätselt, wohin der, zwischen 1,50 Meter und an manchen Stellen über zwei Meter hohe aber nicht einmal einen Meter breite Stollen führt. Über Generationen habe dieser Tunnel nicht nur Kinder fasziniert, so Albert Ettmayer, der sich mit der Stadtgeschichte beschäftigt.
Diente als waagrechter Brunnen zur Wasserversorgung
Immer wieder wurde nachgeschaut, aber niemand hat bis jetzt gewagt den Tunnel bis ans Ende abzugehen. Viel zu gefährlich und unsicher, hieß es. Und jetzt ist klar, der Tunnel, der im 17. Jahrhundert angelegt worden ist, dürfte zur Wasserversorgung des ehemaligen Schlosses Berg gedient haben. Es handle sich um einen waagrechten Brunnen, auch Qanat genannt, so Höhlenforscher Josef Weichenberger, damit versorgte man das Schloss vor etwa 400 Jahren mit Wasser.
50 Meter lang ist der Stollen insgesamt, aber nicht, weil der Gang eingestürzt ist, sondern, weil einfach nicht mehr weitergebaut wurde. Die Decke des Stollens besteht aus großen schweren Steinen, die auf die Mauern gelegt wurden. Es handle sich also um eine aufwändige und schwere Arbeit, die damals geleistet wurde, so Weichenberger. Also ein Stück Geschichte des früheren Schlosses und der Ortschaft Berg bei Rohrbach, die jetzt erstmals hautnah erforscht werden konnte.
In Berg bei Rohrbach wird natürlich weiter geforscht. Denn eines ist klar. Die Geschichte des Schlosses ist damit noch lange nicht fertig erzählt und es gibt sicher noch Vieles neu zu entdecken.