Sonnenbad im April
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Wetter

Aprilhitze durch Wetterphänomen „El Niño“

Der Dienstag wird noch einmal ein ungewöhnlicher heißer Tag für April. Der Vorgeschmack auf den Sommer löst bei vielen Menschen die Befürchtung aus, dass dies in den kommenden Jahren zur Normalität wird. Alexander Ohms, von GeoSphere Austria sieht aktuell vielmehr das Wetterphänomen „El Niño“ als Ursache.

Während sich die einen Sorgen machen, die Hitze könnte normal werden, befürchten andere, dass auch intensiver Frost folgen könnte. Für Ohms wäre Frost zwar jetzt fatal was die Landwirtschaft betrifft, jedoch auch keine Überraschung für Anfang April: „Wie schnell es gehen kann, werden wir schon am Dienstag merken. Da kommt eine Kaltfront, es wird 10 bis 15 Grad kühler und aus jetziger Sicht wird es dann spätestens in der nächsten Woche teilweise sogar noch einmal in Richtung Spätwinter gehen.“ Schneeflocken bis auf 600 Meter wären möglich, so Ohms weiter.

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„Nicht von Einzelereignissen auf Trend schließen“

Dass wir aktuell so hohe Temperaturen verzeichnen, sei für den Meteorologen ebenfalls keine wirkliche Überraschung, weil es sich um ein starkes „El Niño“-Jahr handle, die deutlich öfter wärmer ausfallen würden: „Wir dürfen also jetzt nicht erwarten, dass die kommenden Jahre sich noch weiter steigern, sondern ich glaube, dass 2023 und 2024 Ausreißer nach oben sind“. Man müsse aufpassen, dass man nicht von Einzelereignissen auf einen Trend schließe, so der Experte, dazu müsse über Jahrzehnte beobachtet werden. „Wir müssen aber schon davon ausgehen, dass Jahre wie dieses oder wie das letzte Jahr und auch Jahre mit vielen Rekorden insgesamt häufiger werden. Und der Anpassungsbedarf wird daher sicher auch steigen“, so Ohms.

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„Mehr Sonnentage, aber auch mehr Niederschlag“

Insgesamt werden aus Sicht der Wissenschaft mehr Sonnentage, jedoch auch mehr Niederschläge gerade im Winter erwartet in Zukunft, „aus dem einfachen Grund, die Luft ist wärmer, kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen und die regnet und schneit dann aus“. Das wärmere Klima könne grundsätzlich auch genutzt werden, etwa für Wein- und Olivenanbau.

Jedoch sind auch die Risiken recht eindeutig. „Die Erdoberfläche, die obersten Erdschichten, können öfter austrocknen. Das ist ein Problem für die Landwirtschaft. Heuer nicht, weil wir viel Winterniederschlag hatten. Aber dann haben wir noch die starken Niederschläge, die werden auch mehr und die Frostgefahr verstärkt sich, weil alles früher austreibt.“

29,8 Grad in Weyer

In Weyer (Bezirk Steyr-Land) wurden am Montag um 18.00 Uhr 29.8 Grad gemessen. Nicht nur den Linzer Badeseen tummelten sich die ersten Gäste – jedoch bei noch sehr kühlen Wassertemperaturen.

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