Die Zinsentwicklung und die Entwicklung an den Finanzmärkten sowie die weiterhin niedrigen Risikovorsorgen seien an der positiven Entwicklung beteiligt, so Generaldirektorin Stefanie Huber. Das Zinsergebnis sei von 189 Mio. auf 255 Mio. Euro (plus 34,8 Prozent) deutlich gestiegen. Unter dem Strich sieht man ein „erfolgreiches“ Geschäftsjahr.
Die Bilanzsumme verringerte sich um 330,3 Mio. auf 15 Mrd. Euro, was vor allem auf die Rückzahlung eines EZB-Tenders zurückgeführt wird. Das Kernkapital stieg von 929 Mio. auf 993 Mio. Euro, die Kernkapitalquote von 16,6 auf 17,8 Prozent.
Wohnbaufinanzierung: Neugeschäft abgesackt
Die Spareinlagen im Privatkundenbereich wuchsen um 14,3 Prozent auf 6,2 Mrd. Euro, wobei auch die Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Rolle gespielt haben dürften. Das Neugeschäft in der privaten Wohnbaufinanzierung sackte 2023 hingegen um rund 60 Prozent ab. Den Grund sieht man in den allgemeinen Kostensteigerungen sowie den neuen gesetzlichen Anforderungen (KIM-Verordnung). Die NPL-Quote – das Verhältnis der notleidenden Kredite zu den Kundenforderungen – im Wohnbaubereich sei mit 0,99 Prozent aber „bemerkenswert niedrig“.
Seit Jahresbeginn wieder mehr Interesse
Seit Jahresbeginn bemerkt das Geldinstitut, dass an der privaten Wohnbaufinanzierung wieder mehr Interesse besteht. Doch zumeist beschränkt sich dieses auf Gespräche. Ab der Jahresmitte werden von der Sparkasse Oberösterreich sinkende Zinsen erwarten. „Aktuell gehen die Märkte davon aus, dass heuer noch zwei Zinssenkungen kommen werden und wir bis Jahresende ein niedrigeres Zinsniveau von etwa 3,5 bis 4 Prozent sehen werden“, so Huber gegenüber dem ORF OÖ. Sinkende Zinsen und das angekündigte Wohnbaupaket der Bundesregierung dürften laut Sparkasse Oberösterreich dazu führen, dass im zweiten Halbjahr 2024 die Nachfrage bei den Wohnbaufinanzierungen steigen wird.
Unternehmen bei Investitionen zurückhaltend
Die Kredite der Unternehmenskunden beliefen sich 2023 auf 9,6 Mrd. Euro (-0,7 Prozent). Das unsichere Marktumfeld habe zu Zurückhaltung bei Investitionen geführt, so Huber. Gleichzeitig habe der Liquiditätsbedarf der Unternehmen für ein Plus von 8 Prozent bei den Betriebsmittelkrediten und einen Rückgang der Einlagen um 12 Prozent zur Folge gehabt.
Weniger Sparkassen-OÖ-Filialen
Bei den Filialen gab es gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang. Während es im April 2023 146 Filialen und 35 Selbstbedienungsstandorte gab, sind es aktuell 140 Filialen und 36 Selbstbedienungsstandorte, so die Information der Sparkasse OÖ.