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Chronik

Wolf soll 13-jähriges Mädchen verfolgt haben

In Windhaag bei Freistadt (Bezirk Freistadt) soll ein 13-jähriges Mädchen in einem Waldstück zwei Wölfen begegnet sein. Die Schülerin lief davon, zumindest eines der Tiere soll sie noch längere Zeit verfolgt haben. Beim Land Oberösterreich wird das Verhalten als gefährlich eingestuft.

Der Vorfall ereignete sich im Mühlviertel, nur wenige hundert Meter vom Elternhaus des Mädchens entfernt. Die 13-Jährige war am Ostersonntag gegen 18.00 Uhr noch zu einer Joggingrunde aufgebrochen, als sie plötzlich ein Rascheln im Unterholz hörte, schildert ihre Mutter Anita Affenzeller im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich: „Plötzlich sind zwei Wölfe vor ihr gestanden. Dann ist einer der Wölfe auf sie zugekommen. Sie hat einfach umgedreht und ist so schnell wie möglich weggelaufen.“ Zumindest eines der Tiere soll das Mädchen verfolgt haben. Erst als das unter Schock stehende Mädchen einen Acker erreicht hatte, verschwanden die Tiere im Wald.

Verhalten ungewöhnlich und gefährlich

Der Vater hat den Vorfall beim Land Oberösterreich gemeldet. Dort stuft man das geschilderte Verhalten als untypisch und gefährlich ein. Möglicherweise habe es sich bei den Tieren aber auch um Jungwölfe gehandelt, weil sie sich so neugierig verhalten haben. Die 13-Jährige war nach der Wolfsbegegnung außer sich, so ihre Mutter: „Sie ist sehr tapfer, zumindest was wir von außen sehen. Wie es ihr im Inneren geht, kann ich nicht genau sagen, es war ein Riesenschock.“

Bisher zwei Wölfe in Oberösterreich erlegt

Kommt es in den nächsten vier Wochen in der Gegend neuerlich zu einem ähnlichen Zwischenfall, wird entschieden, ob es eine Abschussfreigabe gibt. Bevor eine Abschussgenehmigung erlassen werden darf, muss ein Wolf binnen vier Wochen zweimal vergrämt worden sein. Dann kann er in einem Zeitfenster von vier Wochen im Umkreis von zehn Kilometern um den Sichtungsort zum Abschuss freigegeben werden.

Land pocht auf Gesetzesänderung

Auch in diesem Fall werde man nicht zögern, dies zu tun, hieß es aus dem Ressort von Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP), rechtlich sei aber vorher noch eine zweite Sichtung bzw. Vergrämung Voraussetzung. Daher pocht man beim Land einmal mehr auf eine Änderung auf EU-Ebene, um schneller reagieren zu können.

Seit die Wolfsmanagementverordnung in Kraft ist, sind in Oberösterreich zwei Tiere erlegt worden. Zum Abschuss freigegeben wurden schon mehrere Wölfe.