Zweieinhalb Jahre musste Gabi Hiller aus Pinsdorf bei Gmunden ihr Dach im Wintergarten durch eine Plane ersetzen. Heuer Ende Jänner sind die Dachdecker schließlich gekommen. Dass es so lang gedauert habe, dafür zeige sie natürlich ein gewisses Verständnis und auch dafür, dass andere, die im nassen Stehen, vorgezogen werden. Das Warten war allerdings sehr anstrengend, verrät Gabi Hiller im Interview.
Zu viel Arbeit und zu wenig Arbeitskräfte
Für andere geht das Warten noch weiter. Mehr Unwetter bedeuten auch immer mehr Arbeit, wie Herbert Grünauer, Bauleiter der Firma T-Dach aus Ohlsdorf sagt. Im ganzen Bezirk Gmunden sei in Wahrheit fast jedes Dach irgendwie beschädigt. Das Problem sei, dass es viel zu viel Arbeit gebe, aber dafür zu wenig Arbeiter zur Verfügung stehen, so der Bauleiter. „Wir bemühen uns und tun unser Bestes, aber es ist fast nicht zu bewältigen.“, sagt Herbert Grünauer.
Planen müssen laufend ausgetauscht werden
Das Unternehmen ist bis Mitte des Jahres mit den Hagelschäden von 2021 ausgelastet. Geschäftsführer David Tuschek sagt im Interview, dass auch Planen eine gewisse Ablaufzeit hätten – das komme wiederum auf die Witterung an. Bei Versicherungen würde es laut Tuschek oft an Freigaben scheitern – da sei es durchaus schon vorgekommen, dass mehrere Planen gelegt werden mussten.
Firmen bieten zusätzliche Benefits
So gut wie alle Dachdeckereien suchen Personal. Fabian Floss hat gerade die Lehre abgeschlossen und repariert mit seinen Kollegen einen Hagelschaden am Kloster in Gmunden. Für ihn sei der Beruf als Dachdecker genau das richtige, meint der junge Dachdecker, denn man hätte jeden Tag eine andere Aufgabe und das mache das Arbeiten spannend.
Doch die Witterung und das Arbeiten in der Höhe schrecken viele ab. Dabei liegt das Einstiegsgehalt bei rund 2000 Euro netto. Viele Firmen wollen zusätzlich den Beruf attraktiver machen – Fabian Floss wurde zum Beispiel der Mopedführerschein bezahlt.