Jugendliche Straftäter Handschellen
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Chronik

Drogenring im Innviertel gesprengt

Ein Zugsticket in die Schweiz, das der Polizei eigenartig erschienen ist, und vertrauliche Hinweise eines Informanten haben die Polizisten zu einem großen Drogenring im Innviertel geführt. Der Straßenverkaufswert der aus der Schweiz eingeführten Drogen beträgt laut Polizei rund drei Millionen Euro.

Die Ermittlungsarbeit begann im Juli vergangenen Jahres. Jetzt gelang es der Polizei, den Drogenring zu sprengen und die Täter zu überführen. Konkret geht es laut Polizei um eine sechsköpfige Tätergruppe aus dem Innviertel. Die Männer sollen etwa 25 bis 30 Kilogramm Cannabiskraut und rund vier bis fünf Kilogramm Kokain von der Schweiz nach Österreich geschmuggelt haben.

Täter verschleierten Schmuggel mit Scheinfirmen

Zur Verschleierung der Taten sollen die Drahtzieher des Drogenrings mehrere Scheinfirmen in der Schweiz gegründet haben. Geschmuggelt wurden die Drogen, die insgesamt einen Straßenverkaufswert von rund drei Millionen Euro besitzen, in Kleinlastwägen, auf Motorrädern, in manipulierten Autos und mit dem Zug. Als Drehscheibe des Suchtgifthandels entpuppte sich laut Polizei ein Einfamilienhaus in Ried im Innkreis. Nach und nach konnte die Polizei aber auch weitere Drogenbunker in den Bezirken Ried, Grieskirchen und Wels-Land aufdecken.

Zusammenhang mit Home Invasion im Innviertel

Der Kopf der Bande soll ein 29-Jähriger aus dem Bezirk Ried gewesen sein. Ihm wird auch eine Beteiligung zu der im Bezirk Ried verübten Home Invasion auf Ex-ÖVP-Landesrat Josef Fill im vergangenen Sommer zur Last gelegt. Er soll als Tippgeber und Auskundschafter des Tatorts verantwortlich sein.
Tipps und vertrauliche Informationen eines Informanten haben die Polizisten schließlich auf die richtige Spur gebracht. Auch ein Zugticket in die Schweiz, das die Beamten bei einem der Beschuldigten fanden, führte die Polizei zum Drogenring.

Mehr als 100 Käufer angezeigt

Alle sechs Beschuldigten wurden in die Justizanstalt eingeliefert und befinden sich in U-Haft. Insgesamt konnten 14 Beschuldigte festgenommen werden. Zudem konnten mehr als 100 Suchtgiftkäufer ausgeforscht und angezeigt werden.