Kind an Tablet bei Workshop zum Umgang mit I-Pad und sozialen Medien
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Politik

Suchtgefahr bei Käufen in Videospielen

Käufe in Videospielen können Kinder und Jugendliche süchtig machen. Das zeigt eine Studie der Universität Graz im Auftrag von Kinderschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ). Demnach gibt der Durchschnitt der Zehn- bis 25-Jährigen 170 Euro pro Jahr für Käufe in Spiele-Apps aus.

Ein neues Design für eine Spielfigur, eine Überraschungsbox mit seltenen virtuellen Waffen oder auch ein Spielvorteil gegenüber anderen – die Gründe Geld in einem digitalen Spiel auszugeben sind vielfältig. Herunterladen kann man die Spiele zwar meist gratis, doch wer schnell weiterkommen möchte muss rasch zur Geldbörse greifen. Am meisten geben Burschen zwischen 15 und 16 Jahren aus, im Schnitt 215 Euro pro Jahr.

Bezahlung mit Guthaben-Karten

Bezahlt wird meist mit Guthaben-Karten, die sowohl im Supermarkt als auch an der Tankstelle gekauft werden können. Eine einheitliche Altersbeschränkung gebe es derzeit nicht, so Markus Meschik, Projektleiter der Studie von der Uni Graz. „Die Jugendlichen berichten, dass sie die Guthaben-Karte im Supermarkt oft nicht bekommen. Deshalb gehen sie dann zur Tankstelle und kaufen sie dort. Nur je größer die Hemmschwellen sind, etwas zu haben, desto sinnvoller ist es“, so Meschik weiter.

Bundesweit einheitliche Regeln gefordert

Kinderschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) fordert deshalb bundesweit strengere Regeln, wie etwa Käufe in digitalen Spielen im Glücksspielgesetz zu verankern oder Guthaben-Karten nur mehr ab 18 Jahren zu verkaufen. Daneben brauche es auch die Möglichkeit der Selbst- und Fremdsperre. „Warum kann ich nicht einfach sagen, mein Kind soll in dem Spiel kein Geld ausgeben. Oder ich selbst kenne mich und weiß, ich möchte nicht mehr als 20 Euro pro Monat in dem Spiel ausgeben. Diese Möglichkeiten müssen von der Anbieterseite auch geschaffen werden“, ergänzt Meschik.