So begibt sie sich in „Love is potatoes“ (2017) auf eine Reise in die Zeit des Stalin-Terrors und die Jugend ihrer Mutter.
Filmische Porträts der russischen Seele
In „Turn your body to the sun“ (2021) begleitet sie die Tochter eines tatarischen Soldaten und Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg, die die Vergangenheit und die Schweigsamkeit des Vaters zu verstehen versucht. Dabei stieß sie auf Archivmaterial, das dem Schicksal zahlreicher sowjetischer Soldaten nachspürt. „Boris Ryzhy“ (2008) sucht nach Antworten zum Selbstmord des titelgebenden Dichters, geworden ist es eine Geschichte über Poesie und Liebe, die russische Mafia und die Perestroika.
Internationalen Themen auf der Spur
Ihr Werk umfasst aber auch Dokus zu anderen Themen und Ländern. „Water Children“ (2011) ist ein Porträt der niederländisch-japanischen Pianistin Tomoko Mukayama und widmet sich dem Thema Frausein. „Voices of Bam“ (2006) beleuchtet die Auswirkungen des verheerenden Erdbebens in der iranischen Stadt Bam.
„Gerlach“ als Porträt eines Ackerbauern
Ihre aktuelle Arbeit „Gerlach“ (NL 2023, Co-Regie: Luuk Bouwman) begleitet einen niederländischen Ackerbauern, der sich gegen die Industrie stemmt. Der Streifen wurde beim International Documentary Film Festival Amsterdam mit dem IDFA Award für den besten niederländischen Film ausgezeichnet und wird in Linz in der Programmschiene Architektur & Gesellschaft laufen.
Diese Sektion in Kooperation mit dem afo architekturforum oberösterreich steht heuer unter dem Titel „Transformation“. Zu sehen sind u.a. die Doku „Planet B“ von Pieter Van Eecke, der vier Jahre lang zwei belgische Jugendliche begleitet hat, die für das Klima die Schule schwänzen, und „A plan for paradise“ der finnischen Regisseurin Kati Juurus über den Bau einer nachhaltigen Stadt in Nepal.