Halle der Namen der Gedenkstätte Yad Vashem, die an die im Holocaust ermordeten Jüdinnen und Juden erinnert. (6.4.2021)
EMMANUEL DUNAND / AFP / picturedesk.com
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Religion

Schoah-Gedenkverein wurde aufgelöst

Der Gedenkverein „Österreichische Freunde von Yad Vashem“ mit Sitz in Linz hat sich aufgelöst, nachdem beide Wahllisten für den Vorsitz ihre Kandidatur zurückgezogen hatten. Eine Stimme gab bei der Generalversammlung Mittwochabend den Ausschlag, hieß es aus dem bisherigen Vorstand. Nun sei der Weg frei für eine Neugründung.

Eigentlich hätte Mittwochabend bei der Generalversammlung ein neuer Vorstand gewählt werden sollen. Nachdem aber beide Wahllisten für den Vorsitz ihre Kandidatur aus unterschiedlichen Gründen vorab zurückgezogen hatten, stand die Abstimmung über die Auflösung des Vereins auf der Tagesordnung. 103 gültige Stimmen wurden insgesamt abgegeben, davon stimmten 66,9 Prozent für die Auflösung. Eine Zweidrittelmehrheit war dafür nötig.

Weg frei für Neugründung

Zwar würden die Mitglieder die Auflösung bedauern, gleichzeitig sei nun aber auch der Weg für eine Neugründung frei, hieß es Mittwochabend aus dem bisherigen Vorstand. Sollte der Verein neu gegründet werden, wolle man vor allem junge Menschen ansprechen. Die übrigen Vereinsgelder sollen als Spende an die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem in Israel gehen.

Beide Wahllisten zogen Kandidatur zurück

Erst einen Tag vor der Generalversammlung war bekannt geworden, dass auch die Liste 1 ihre Kandidatur zurückziehen musste. Der Grund: Bei der erstgereihten Kandidatin habe eine Unvereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt bestanden. Bereits im Februar zog sich die Liste 2 zurück, die aus Politikerinnen und Politikern bestand. Sie beinhaltete auch den Welser FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl, was vom Mauthausen Komitee Österreich und der Israelitischen Religionsgemeinschaft heftig kritisiert wurde.