Gelber Sack
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Kritik an geplanter Abfallverwertung

Verpackungen aus Kunststoff und Metall sind in Österreich zu 25 Prozent zu verwerten, ab nächstem Jahr zu 50 Prozent. Gleichzeitig ist aber geplant, die Abholintervalle des gelben Sackes zu verringern. Außerdem soll die Sammlung in den Altstoffsammelzentren eingeschränkt werden. Scharfe Kritik kommt dafür vom Landesabfallverband.

Seit fast 30 Jahren hat die Altstoff Recycling Austria, kurz ARA, sich der Altstoffsammelzentren in Oberösterreich bedient – sozusagen als zweite Sammelschiene neben dem gelben Sack. Für diese Sammlung in den Altstoffsammelzentren bekam die Abfallwirtschaft OÖ eine Gebühr von der ARA.

Pfand ab nächstem Jahr

Ab nächstem Jahr kommt aber das Pfand auf Einweg-Getränkeverpackungen, was bedeute, dass die Gemeinden, Städte und die ARA Umsätze verlieren werden, weil weniger gesammelt wird, so Roland Wohlmuth, der Vorsitzende des Landesabfallverbandes: "Diese Einbußen will die ARA jetzt rigorosest kompensieren, indem sie sagt: Gut, ab nächstem Jahr muss flächendeckend der gelbe Sack angeboten werden. Das ist so erlaubt. Und der Bürger und die Bürgerin soll auch Blechdosen hineinwerfen dürfen.“

„Führt Aufklärung zum Mülltrennen ad absurdum“

Damit führe man auch die jahrelange Aufklärungsarbeit zum Mülltrennen ad absurdum, so Wohlmuth: "Unsere ganze Aufklärungsarbeit wird hier auch beeinflusst. Weil wir die kleinen Kinder schon in der Schule briefen, dass sie daheim wirklich brav trennen und wirklich alle Wertstoffe in die richtige Sammelschiene schmeißen.“

Kritik an Sammelintervall des gelben Sacks

Kritik gibt es auch an den geplanten Sammelintervallen für den gelben Sack, diese sollen sechs Wochen betragen. Das könnte vor allem im Sommer ein Problem werden, so Wohlmuth. Besonders auch, wenn in Zukunft Blechabfälle, wie Katzenfutter- oder Thunfischdosen im gelben Sack gesammelt werden sollen, so Wohlmuth: "Natürlich kann ich alles auswaschen, aber wenn ich 20 Katzenfutterdosen daheim habe und die bringe ich jeden Freitag ins Altstoffsammelzentrum, ist die Geruchsbelästigung und auch die Hygienethematik weniger prekär, als wenn ich das Zeug sechs Wochen daheim herumliegen habe. Und was wird dann der Bürger machen? Er wird seine Katzenfutterdosen in den Restmüll werfen.“