Mischwald
ORF/sk
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Umwelt

Artenvielfalt im Wald als Antwort auf Klimakrise

Die Österreichischen Bundesforste planen, in diesem Jahr rund 14 Millionen Euro in artenreiche Mischwälder zu investieren. Um eine hohe Biodiversität zu garantieren, sollen dabei knapp 40 Baumarten zum Einsatz kommen. Insgesamt sollen heuer rund 1,4 Millionen Jungbäume gepflanzt werden, die meisten in Oberösterreich.

Die Auswirkungen der Klimakrise haben den Beginn der Aufforstungssaison früher als üblich starten lassen. „Die überdurchschnittlich warmen Temperaturen zu Jahresbeginn sowie der schneearme Winter haben dazu geführt, dass wir nicht nur im Osten des Landes, sondern auch in den alpinen Lagen um ein paar Wochen früher als sonst mit den Pflanzarbeiten starten können“, sagte Andreas Gruber, ÖBf-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz.

370.000 Jungpflanzen für Oberösterreich

Die Aufforstung findet in allen zwölf Forstbetrieben der Bundesforste statt, vom Wienerwald bis zum Arlberg. Die Waldböden seien aktuell in vielen Regionen ausreichend mit Wasser versorgt und erfüllen damit eine wichtige Voraussetzung für das Vorhaben. Mit 370.000 Jungpflanzen werden die meisten Bäume in Oberösterreich gepflanzt. Rund um den Mondsee, in der Region Ebensee sowie in Hallstatt und im Steyrtal ist der Bestand unter anderem durch Stürme und Schneedruck unter Druck gekommen.

Im Waldviertel und den südlichen Landesteilen Niederösterreichs sei ein rascher Waldumbau aufgrund von Trockenheit, Sturm und anschließendem Borkenkäferbefall dringend notwendig. Im Bundesland werden daher rund 320.000 Jungpflanzen eingesetzt.

Mehr Lärchen und Weiß-Tannen

Die Lärche spiele in Zukunft eine wichtige Rolle. Bereits jetzt seien fast die Hälfte aller gepflanzten Jungbäume Lärchen. Ihr Anteil werde – auch als Alternative zur Fichte – weiter zunehmen. Der Nadelbaum wächst vor allem in Gebirgslagen und ist aufgrund seines Herzwurzelsystem besonders sturmstabil, hieß es in der Aussendung.

Lärchen im Winter
Roland Eberwein
Die Lärche soll eine wichtige Rolle spielen in Zukunft

Auch auf die Weiß-Tanne soll verstärkt zurückgegriffen werden. Sie zählt zu den am tiefsten wurzelnden Nadelhölzern und kann Wasser und Nährstoffe aus tiefen Bodenschichten aufnehmen. Aus diesem Grund stehen auch 140.000 Jungtannen auf dem Programm für die Aufforstung in diesem Jahr. Ebenfalls häufig eingesetzt wird die Eiche, die an trockenen Standorten wächst. Knapp 75.000 Jungeichen sollen 2024 ausgebracht werden.

Wald der Zukunft ist artenreicher Mischwald

Damit der Wald in Zukunft Umwelteinflüssen besser standhalten kann und weniger anfällig für Schädliche ist, soll er zu einem artenreichen Mischwald werden. Dafür werde auch investiert: „In Summe stehen heuer rund 14 Millionen Euro im Budget. Sollten wir wie im Vorjahr aufgrund des Klimawandels etwas mehr benötigen, sind wir auch dafür gerüstet. In Summe haben wir bis 2030 über 100 Millionen Euro für die Waldpflege geplant“, so Bundesforste-Vorstandssprecher Georg Schöppl.