In den konkreten Fällen von Online-Anlagebetrug sind zwei Pensionisten betroffen, sagt Gerald Sakoparnig, Chefermittler der Abteilung Betrug im Landeskriminalamt. Ein 70-jähriger aus dem Raum Mondsee – er verlor rund 100.000 Euro – und ein 65-jähriger Mühlviertler, der um rund 130.000 Euro gebracht wurde. "Sie haben nach Veranlagungsmöglichkeiten gesucht, wollten eben das Ersparte irgendwie gewinnbringend anlegen und sind dann auf eine Werbung gestoßen so nach dem Motto „Mach es so wie Armin Assinger oder Günther Jauch". Dann gibt man dort seine Daten in ein Fenster ein“, so Sakoparnig. In dem Fenster wurden auch Kontoinformationen samt Zugriffsdaten eingegeben.
Anruf von vermeintlichem Börseexperten
In einem ersten Kontakt meldeten sich die Täter per E-Mail. Nur kurze Zeit später erfolgte telefonischer Kontakt von einem angeblichen Börsenexperten. „Dann wird ausgehorcht inwieweit sich das Opfer auskennt und wie viel Geld es einsetzen will, also wieviel für die Täter zu holen ist“, so Sakoparnig.
Opfer können Abgebuchtes nicht zurückbekommen
Das abgebuchte Geld werden die Opfer jedenfalls nicht zurückbekommen. Es ist in einem verzweigten Kontennetz verschwunden. „Die heutige Technik erlaubt es, dass sie Geld in ein fremdes Land überweisen und von dort durch Online-Banking gleich wieder weiter überweisen. Im Endeffekt wird das Geld ein- bis zweimal um die Erde geschickt, bis es die Täter einkassieren“, so Sakoparnig.
Pensionist um 50.000 Euro betrogen
Die Schadenssume im Zusammenhang mit Internetkriminalität liegt in Österreich jährlich zwischen 300 bis 400 Millionen Euro, heißt es vom Landeskriminalamt Oberösterreich. In Summe erbeuteten Betrüger vergangene Woche allein in Oberösterreich knapp 500.000 Euro. So wurde ein 75-jähriger Pensionist aus Bad Goisern (Bezirk Gmunden) von Telefonbetrügern um rund 50.000 Euro gebracht. Lesen Sie mehr in Pensionist um 50.000 Euro betrogen (ooe.ORF.at).