Linzer Hauptplatz im Sommer mit Dreifaltigkeitssäule, Pestsäule
ORF/Hannah Haider
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Politik

Linz beschließt Klimafahrplan

Der Linzer Gemeinderat beschließt ein „Gesamtstädtisches Klimaneutralitätskonzept“, das die Stadt bis 2040 CO2-neutral machen soll. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und Klimastadträtin Eva Schobesberger (Grüne) stellten es am Montag vor.

Ausgenommen ist die Stahlindustrie, die nicht im Wirkungsbereich der Stadt liegt und bis 2050 nachziehen soll. Insgesamt umfasst das Konzept 52 Punkte in den sieben Handlungsfeldern Governance, Energie, Gebäude, Mobilität, Industrie/Wirtschaft, Konsum und Sonstiges. Die Maßnahmenliste reicht vom PV-Ausbau über den Rückbau der fossilen Gasinfrastruktur bis zur Anbindung der Linz-AG-Fernheizkraftwerke an die Wasserstoffinfrastruktur, von der Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs über den Ausbau der Lade-Infrastruktur für E-Autos bis zu Car-Sharing-Angeboten.

Auch softere Dinge wie der Abschluss einer Städtepartnerschaft zur Klimaneutralität, Bewusstseinsbildung für pflanzliche, regionale und saisonale Ernährung sowie Leihangebote für Dinge des Alltags sind enthalten.

Monitoring soll Fortschritt sichern

In der Maßnahmenliste finden sich also weder Überraschungen noch konkrete Angaben zum Wie der Umsetzung. Vielmehr sei das Konzept als Programm für die kommenden Jahre gedacht, das es nun nach und nach umzusetzen gelte, so Luger und Schobesberger. So sieht das Papier beispielsweise vor, den Pkw-Anteil an den Wegen der Linzer – von derzeit über 40 Prozent – bis 2040 auf 23 Prozent zu senken. Wie genau das erreicht werden soll, obliegt dann den jeweils zuständigen Referenten.

Die Vorgaben des Klimaneutralitätskonzepts seien nach Beschluss durch den Gemeinderat bindend, wurde betont. Es gebe auch ein Monitoring, erklärte Klimakoordinator Oliver Schrot, alle zwei Jahre solle evaluiert werden, ob man sich am richtigen Weg befindet.

Linzer Treibhausgasausstoß um 90 Prozent senken

Linz sei für 13 Prozent der CO2-Emissionen in Österreich verantwortlich, rechnete Luger vor, das zeige, dass man vor einer „Mammutaufgabe“ stehe. Noch vergleichsweise einfach sei es bei der Fernwärme, denn hier habe die städtische Linz AG den Auftrag, diese umzustellen, „aber zum Beispiel bei den Pkw brauchen wir die Bevölkerung“.

Um die Klimaneutralität schaffen zu können, muss der gesamtstädtische Treibhausgasausstoß bis 2040 um mindestens 90 Prozent (als Vergleichsbasis wurde 2019 herangezogen) reduziert werden, bis zu zehn Prozent können über natürliche Kohlenstoffsenken wie Wälder oder technische Lösungen wie Kohlenstoffspeicherung abgedeckt werden.