Mariendom (auch Neuer Dom) in der Linzer Innenstadt
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Religion

Wo die Diözese sparen will

Die Kirche hat sich ein millionenschweres Sparprogramm verordnet. Weniger Einnahmen von den Kirchenbeitragszahlern und mehr Ausgaben durch höhere Kosten bei Kirchensanierungen haben die Kirchenfinanzen in eine Schieflage gebracht.

Bis zum Jahr 2028 sollen die Fixkosten so reduziert werden, dass nicht auf Rücklagen zurückgegriffen werden muss, um den kirchlichen Haushalt auszugleichen. Heuer musste noch zurückgelegtes Geld genommen werden. Laut der Diözese sollen 17 Millionen Euro in den kommenden vier Jahren eingespart werden. Dass weniger Geld eingenommen wurde, liege am Rückgang der Kirchenbeitragszahler, aber eben nicht nur, so der Sprecher der Diözese Linz, Mike Kraml.

Unvorhersehbare Inflationslast

Ein weiterer Grund sei die „große Inflationslast“, die nicht vorhersehbar gewesen sei und bei den Heizkosten und Sanierungsmaßnahmen bei vielen kirchlichen Gebäuden die Ausgaben massiv in die Höhe getrieben hätte, so Kraml.

„Alles, was Geld kostet, wird hinterfragt“

Wo genau gekürzt wird, könne noch nicht gesagt werden, es werde jedoch alles, was Geld kostet, hinterfragt. Um mehr Beitragszahler zu werben sei schwierig, weil die kirchliche Bindung in den letzten Jahren abgenommen habe, so Kraml: „Das merkt man auch in der Gesellschaft, aber das ist bei allen Vereinstätigkeiten und auch bei den Parteien. Es ist halt ein gesellschaftliches Phänomen, dass diese Bindungsnähe, die man früher gehabt hat, nicht mehr vorhanden ist.“

Videobotschaft des Bischofs

Der Sparkurs wurde den Beschäftigten der Diözese in einer Videobotschaft von Bischof Manfred Scheuer vermittelt: „Wir haben uns zu vergewissern, was unsere Aufgabe als Kirche heute ist, welche Aufgaben unverzichtbar sind und von welchen guten, lieb gewordenen Aufgaben wir uns vielleicht schweren Herzens verabschieden müssen.“

„Ziehen uns als Kirche nicht zurück“

Der Bischof nannte drei wichtige Aufgaben: Menschen spirituell zu stärken und sie zu unterstützen und eine Beziehung zu Jesus Christus aufzubauen. Zweitens solidarisch zu handeln und sich für Benachteiligte einzusetzen. Und drittens als Gemeinschaft gut miteinander zu feiern, zu handeln und zu leben. „Wir ziehen uns als Kirche nicht zurück. Wir wollen nahe bei den Menschen sein und in der Gesellschaft wirken“, bekräftigte Bischof Scheuer.